Es wird rund gehen! Auch die SG Wattenscheid bereitet sich körperlich und seelisch auf den heiklen Emotions-Gang gegen die SG Lütgendortmund ("Im Rauhen Holz") am kommenden Sonntag, 11. September (14 h) intensivst vor. Coach Tanja Schulte, zurzeit auch beim Trainerlehrgang, versucht, die Temperatur unter dem heftig tanzenden Kochkessel zu senken. "Zwei, drei Leute sind bei der SGL doch richtig nett." Hört sich trotzdem an wie der Aufruf: Beute machen! Mit SGL-Trainer Tom Baeck baute Schulte die B-Lizenz. Schulte: "Damals war er aber noch nicht bei der SGL." Allerdings kommt Schulte nicht umhin, zuzugeben, dass "es immer wieder Reibungen gibt." Das wird auch am Sonntag auf dem Feld so sein. "Wir wollen die Antwort auf dem Platz geben", grübelt die Ex-Stürmerin, die das Ranglisten-Schlusslicht der zweiten Bundesliga Nord nicht unterschätzen wird. "Die SGL wird dort nicht bleiben." Sonntag, ungefähr gegen 15.47 Uhr, sollen die Gastgeberinnen den Platz allerdings noch gebucht haben. "Punkten darf die SGL erst nach diesem Spieltag", nickt Schulte ab. Einzelne Wehwechen müssen von der medizinischen Abteilung von 09 noch abgestellt werden. So plagt sich Jennifer Manzer noch mit Knieproblemen herum, auch Laura Mattheus ist noch nicht komplett fit, Jeanette Götte kämpfte mit Zahnschmerzen. Schulte martialisch: "Egal, bei so einem Match wollen bestimmt alle Mädels die Backen zusammenkneifen, um dabei zu sein." Backen, nicht Wangen. Mit dem Gesamtstart in die sehr ambitionierte Spielzeit ist Schulte zufrieden. "Klar, warum auch nicht?", grübelt die 30-Jährige, "ich hätte mir gewünscht, dass wir von unseren immerhin 14 Toren die Anteile besser aufgeteilt hätten." So dass man zum Beispiel in Wolfsburg zielsicherer gewesen wäre - das Match ging mit 1:4 den Bach runter. Das soll gegen Lütgendortmund nicht passieren. Schulte knurrt: "Wir sind nicht, wie die SGL es gerne darstellt, der alleinige Aufstiegsfavorit der Klasse, wir sind einer der Mitfavoriten." Was reichen sollte, um die aktuelle Konstellation weiter bestehen zu lassen. Schulte: "Es darf für die SGL nur eine Niederlage geben." Dafür zündelte Schulte auch intern ein Feuerchen, nach dem die letzte Woche nicht so verlief, wie sie sich das vorstellte. Der freie Sonntag fiel flach, das Team wurde auf die Zweit- und Drittvertretung aufteilt. Schulte: "Einige hatten einen kräftigen Hals. Man darf aber über große Ziele nicht nur sprechen, man muss dafür auch mehr machen." In der Sportpsychologie würde man wohl von Aggressionsmotivation sprechen. Das soll die SGL spüren. Schulte: "Ich will in keine weitere Kerbe mehr hauen, auch kein Theater schüren." Naja, sicher ist, das wird keine Schmusegeschichte, eher ein Action-Film.
WAT: Schmusekurs in Lütgendortmund unmöglich
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