Ein perfekter Einstand des Technikers. Danach dauerte es aber noch drei Spiele, ehe sich der 27-Jährige auch in die Startelf kämpfen konnte. Kein Wunder, schließlich ist er angeschlagen ins Revier gekommen. Bei seinem alten Klub, dem FSV Mainz, war der Offensivmann in der Vorbereitung vom Mountainbike gestürzt und hatte sich eine Knieverletzung zugezogen. „Diese Blessur hat mich zurückgeworfen“, erinnert sich Trojan, der daraufhin bei den 05ern ausgemustert wurde, nur ungern an die Auszeit.
Doch seit dem 1:0-Heimsieg gegen Augsburg hat es Trojan, der mit Ausnahme der U20-Auswahl alle tschechischen Junioren-Nationalmannschaften durchlaufen hat, geschafft, zu den ersten Elf zu gehören. „Deshalb bin ich ja auch nach Duisburg gekommen“, macht der ehemalige Mainzer aus seinen Ambitionen keinen Hehl. „Ich sitze nicht gerne auf der Bank. Ich bin hier, um zu spielen.“
Natürlich merkt man dem Ex-Schalker noch an, dass er zu den Last-Minute-Verpflichtungen zählt. Denn die Laufwege stimmen noch nicht 100-prozentig mit denen seiner Mitspieler überein. „Das kommt aber mit den Einsätzen“, ist sich Trojan sicher. „Wir haben auch in Bad Kreuznach daran gearbeitet und es wird von Tag zu Tag besser.“
Filip Trojan wurde 1999 vom FC Schalke entdeckt und lebt seither in Deutschland.
Genauso wie an seinen Standards, mit denen er ähnlich gefährlich wie „Ivo“ Grlic ist. Zwar haben sie ihm bislang noch nicht zu seinem zweiten Treffern für die Zebras verholfen, aber dafür hat Trojan das „goldene Tor“ gegen den FCA sowie das vorentscheidende 2:0 im Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen vorbereitet. „Es macht unheimlich viel Spaß, mit dieser Truppe zusammenzuspielen“, bereut der 1,72 Meter-Mann seine Rückkehr ins Ruhrgebiet nicht.
Ins Revier kam er 1999. Bei der U16-EM in Tschechien waren die Talentscouts vom FC Schalke auf den damals 16-Jährigen aufmerksam geworden und er bekam in Gelsenkirchen einen Vertrag. Von den Königsblauen aus ging es zum VfL Bochum, bevor ihn seine Reise schließlich nach St. Pauli führte. „Hier leben aber viele Freunde von mir, deshalb fühle ich mich im Pott auch richtig wohl“, ist Trojan, der derzeit noch im Hotel lebt, aber noch auf der Suche nach einer Wohnung.
Auf der Suche nach der Auswärtsstärke, die den MSV noch im Vorjahr ausgezeichnet hat, ist Trojan trotz der beiden Pleiten in Aue und Berlin aber nicht. „Auch wenn die Aufgabe in Bielefeld schwer wird, werden wir sie lösen“, ist er sich sicher, dass die Mannschaft in Ostwestfalen punkten wird. „Wenn wir es hinbekommen, in der Fremde so aufzutreten wie zu Hause, ist doch alles in Ordnung. Wir haben jedenfalls genügend Selbstvertrauen und wir wissen was wir können.“
Die Frage ist nur, ob es das Team am Montag-Abend auch umsetzen kann. Denn dass der MSV es kann, beweist er ja zu Hause.