Die Gäste begannen mit dem Selbstvertrauen eines Tabellendritten und suchten ihr Heil in der Offensive. Doch die erste echte Chance des Derbys hatte „Ivo“ Grlic, doch seinen 20 Meter-Schuss parierte Sören Pirson sicher.
Für Dimitrios Pappas war der Knaller derweil nach elf Minuten bereits schon wieder vorbei. Der rechte Verteidiger verletzte sich bei einer Rettungsaktion und musste raus. Für ihn kam Marcel Landers in die Partie.
Die Zebras versteckten sich aber keineswegs und so entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der aber meist am gegnerischen Strafraum endete. Denn beide Teams schafften es nicht, sich echte Chancen zu erspielen.
Doch als die Gäste merkten, dass die Hausherren die Schlagzahl erhöhten, stellten sie die anfänglichen Offensivbemühungen ein und verlegten sich ausschließlich aufs Kontern. Allerdings blieben die Nadelstiche ohne jegliche Wirkung.
Die Weiß-Blauen nahmen somit das Heft in die Hand, aber auch ihnen gelangen kaum nennenswerte Aktionen, sodass sie immer wieder auf das Glück angewiesen waren. Wie in der 36. Minute, als Stefan Maierhofer von einem abgefälschten Grlic-Freistoß überrascht wurde und den Ball nicht einnetzen konnte.
Die Emotionen kochten erst in der 40. Minute wieder hoch. Einen Freistoß von Markus Kaya wollte David Yelldell pflücken, verschätzte sich, wurde von Benjamin Reichert „unterlaufen“ und die Kugel schlug ein. Doch Schiedsrichter Leicher entschied nach einem leichten Körperkontakt mit Benjamin Reichert außerhalb des Fünfers auf Foul. Glück für den MSV und seinen erneut unsicheren Keeper.
Das war der Weckruf für die Zebras. Nach einem schönen Solo von Julian Koch, der allerdings an Fabian Hergesell hingen blieb, landete das Leder plötzlich vor den Füßen von Stefan Maierhofer. Der 2,02-Meter-Hüne fackelte nicht lange und drosch das Spielgerät zum 1:0 in die Maschen (43.).
Nur Sekunden nach der Führung hätte Patrick Schönfeld nach einem gelungenen Doppelpass mit Heinrich Schmidgal egalisieren können, doch sein Schuss strich knapp vorbei (44.).
Die Halbzeitansprache von Hans-Günter Bruns fiel zwei Minuten kürzer als die seines Kollegen Milan Sasic aus, sodass RWO früher aus den Kabinen kam. Doch die erste Aktion gehörte erneut den Hausherren. Pirson wehrte ein wuchtiges Geschoss von Srdjan Baljak zur Ecke ab, die Filip Trojan in den Sechzehner zirkelte. Dort ließ Maierhofer seinem Gegenspieler Daniel Gordon keine Chance und bugsierte den Ball per Kopf zum 2:0 ins Netz (48.).
Der MSV nahm nun einen Gang heraus. Doch Oberhausen konnte aus der Mehrzahl an Ballbesitz kein Kapital schlagen. Lediglich Ronny König prüfte Yelldell mit einem Kopfball. Dieses Mal war der Schlussmann aber hellwach und fischte den Ball noch aus der Ecke (65.).
Die Zebras spielten vor 20.417 Zuschauern die Führung nun souverän herunter und demütigten RWO in der 82. Minute sogar noch einmal. Grlic schickte den frisch eingewechselten Olcay Sahan auf die Reise und der schob frei vor Pirson zum 3:0 ein. Damit dürfte ein Oberhausener besonders enttäuscht sein, denn Towarttrainer Manfred Behrend, der am Samstag seinen 60. Geburtstag feiert, hatte sich extra einen Derbysieg gewünscht.
Doch daraus wurde nichts und damit ist das tradtionsreiche Kräfteverhältnis im Revier ersteinmal wiederhergestellt.