Damit ist endgültig klar, was der Algerier schon ein paar Wochen zuvor verkündet hatte: „Ich komme prima mit dem neuen Trainer zurecht. Ich bleibe!“
Ein Silberstreifen nach einer verkorksten ersten Jahreshälfte, die außer seiner heimlichen Hochzeit in Paris sportlich vom Misserfolg gesegnet war. Erst der Abstieg mit dem VfL, dann das WM-Vorrundenaus - das Fußballjahr 2010 hatte sich der Innenverteidiger ganz anders vorgestellt.
Nach insgesamt drei kleinen Verletzungen, erst einer Blase an der Ferse, dann zwei Mal Oberschenkelproblemen, stand Yahia gegen den Kreisligisten erstmals wieder 90 Minuten auf dem Feld und verkündete danach erleichtert: „Ich habe nichts mehr gemerkt. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen.“
Mit Verwunderung nahmen die Zuschauer zur Kenntnis, dass Yahia bei seinem ersten Einsatz in heimischer Umgebung die Kapitänsbinde trug. Während der stolze Algerier sich darüber unheimlich freute – „Das ist eine große Geste, die ich zu schätzen und zu würdigen weiß.“ – war es für den Trainer die normalste Sache der Welt. Friedhelm Funkel: „Ich habe doch gesagt, wenn er bleibt, dann rückt er zu den bisher ernannten Vieren – Dabrowski, Bönig, Maltritz und Federico – in den Mannschaftsrat.“
Trotz Gelb-Rot-Sperre bei der Nationalmannschaft
Ob Yahia allerdings schon am Sonntag in einer Woche gegen den FC Augsburg zum Kader gehört, dazu wollte Funkel sich noch nicht äußern: „Auch wenn er ungeduldig ist, so braucht er vielleicht noch ein wenig Zeit, denn er hat mit uns auf Grund der kleinen Wehwehchen noch nicht einmal zwei Wochen am Stück trainieren können.“
Das ist auch in dieser Woche der Fall, denn unmittelbar nach dem Spiel am Dienstag setzte sich Yahia in sein Auto und düste nach Paris. Am Mittwoch dann flog er von der französischen Hauptstadt aus nach Algier, wo sich seine Nationalmannschaftskollegen auf das Afrika-Cup-Qualifikationsspiel am Freitag in Blida gegen Tansania vorbereiten. Der algerische Nationaltrainer legte großen Wert darauf, dass Yahia als Kapitän vor Ort ist, obwohl er wegen seiner Gelb-Roten Karte im WM-Spiel gegen die USA für die Partie gesperrt ist.
"Jetzt müssen Taten folgen"
Funkel hat dazu sein Einverständnis gegeben: „So lange es vertretbar ist, werde ich immer zustimmen, denn ich weiß natürlich, wie stolz die Spieler auf seine Berufung sind. Normalerweise würde ich einen gesperrten Spieler allerdings nicht anreisen lassen, doch Anthar ist der Kapitän und schließlich kommt er am Sonntagabend bereits zurück und steht uns in der kommenden Woche für die ganzen Trainingseinheiten zur Verfügung.“
Yahia ist darüber sehr erleichtert und denkt auch an den VfL: „Nach drei Spielen müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass wir uns deutlich steigern müssen. Es gibt keine Geschenke. Jetzt müssen Taten folgen.“