Die Wettbürobetreiber Nürettin G. und Tuna A. werden angeklagt, bei insgesamt 24 Partien Manipulationsversuche unternommen und dabei einen Gewinn von rund 1,45 Millionen Euro eingestrichen zu haben. Der Vorwurf: gewerbs- und bandenmäßiger Betrug in 16 bzw. 22 Fällen. Dabei sollen Spieler und Schiedsrichter mit Bestechungsgeldern in Höhe von rund 350.000 Euro geködert worden sein.
Neben Partien in Belgien, Kroatien, Ungarn, Slowenien und der Schweiz sind zehn deutsche Fußballspiele in den Fokus der Ermittler gelangt. Nach Informationen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ handelt es sich dabei unter anderem auch um das DFB-Pokalspiel zwischen dem VfB Speldorf und Rot-Weiß Oberhausen, die Regionalligabegegnung zwischen dem VfB Lübeck und Fortuna Düsseldorf sowie das U19-Match Schalke 04 gegen Arminia Bielefeld. Während Lokalmedien herausgefunden haben wollen, dass die Begegnung zwischen Speldorf und RWO gar nicht im Visier der Staatsanwaltschaft Bochum liegt, betont deren Sprecher, Oberstaatsanwalt Gerrit Gabriel: „Wir dementieren nichts, weil wir nichts kommentieren.“
So sind Vereine und Spieler nun vorerst den Verdächtigungen ausgesetzt. Ob sie nun Täter oder doch eher Opfer sind, wird allerdings erst in einigen Wochen geklärt werden – wenn überhaupt. Denn zunächst stehen nur die Drahtzieher vor Gericht. Sollten sich dabei die Verdächtigungen gegen die Fußballer erhärten, müssen diese mit gesonderten Verfahren rechnen.