Eigentlich gehört Abdelaziz Ahanfouf ja zu jenen Fußballern, die sich nach persönlichen Erfolgserlebnissen ausgiebig feiern lassen. Natürlich, der Stürmer des MSV Duisburg wurde zwar in Frankfurt geboren, hat aber einen marokkanischen Pass und somit südländisches Blut in seinen Adern. Das pocht und gerät in Wallung, wenn man mal ein so entscheidendes Tor schießt, wie es Ahanfouf am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg gelang. In der 85. Minute eingewechselt, drosch er den Ball nur 160 Sekunden später zum 2:1-Siegtreffer in den Knick. Bejubeln ließ er sich danach nur ein bisschen. "Meine Mitspieler haben mich ja erdrückt", fühlte sich Ahanfouf anschließend "platt wie eine Flunder". Wir sprachen mit dem Mann, den alle Aziz rufen.
Aziz Ahanfouf, nach ihrem späten Tor zum 2:1-Sieg über Nürnberg gelten Sie als Matchwinner. Hallen die tollen Gefühle noch nach? Normalerweise sind das wirklich tolle Gefühle. Nach dem Sieg über Nürnberg konnte ich mich aber nicht so recht als Matchwinner fühlen. Von mir fiel einfach nur eine Last ab. Schließlich verschoss ich einen Monat vorher an gleicher Stelle in der Schlussminute einen Elfmeter gegen Regenburg. Jeder weiß das, das hat an mir genagt. Ich wollte den Fehler unbedingt wieder gut machen, konnte das aber durch einen Bänderriss nicht. Jetzt ist der Fehler behoben - und die Mannschaft mischt in der Tabelle wieder oben mit.
In Zukunft will Trainer Meier besonders auf Sie aufpassen und beobachten, wie Sie mit dem Siegtreffer umgehen. Wie gehen Sie denn damit um? Ach was, wie soll ich groß damit umgehen? Das war bloß ein Tor. Ein Tor ist für mich kein Maßstab. Ich will der Mannschaft mit vielen Toren und Vorlagen helfen und hoffe, dass ich in Zukunft wieder mehr Einsatzminuten bekomme und irgendwann auch mal von Anfang an spiele. Dann möchte ich allen zeigen, dass ich wirklich in die Mannschaft gehöre
Kurzfristig sollte der MSV am Freitag in Osnabrück nachlegen, wenn Ihr denn wirklich oben dran bleiben wollt? Ganz klar, wir haben wieder die Chance, eine großen Satz zu machen. In Aachen haben wir die Chance nicht genutzt, in Osnabrück können wir es noch mal versuchen. Danach kommt wieder ein Heimspiel. So werden Serien gestartet. Natürlich müssen wir genauso viel Engagement zeigen, wie zuletzt gegen Nürnberg.