Auf dem Trainingsgelände des MSV Duisburg ist es in diesen Tagen sehr voll. Fast alle Zebras sind momentan fit, außerdem boten sich bis zum Donnerstag gleich vier Spieler zur Probe an. Dirk Lehmann (Premier League Schottland, FC Motherwell, Sturm), Patrick Suffo (A-Nationalspieler Kamerun, Sturm), Tobias Kurbjuweit (St. Pauli, Sturm) sowie Ante Sicenica (Wolfsburg Amateure, Mittelfeld) versuchen sich, für einen Vertrag zu empfehlen. Coach Norbert Meier stellt jedem ein gutes Zeugnis au: "Das sind ordentliche Jungs", sagt der MSV-Trainer pauschal. Wer jedoch genau hinschaut, stellt fest, dass zwei Kandidaten besonders überzeugen konnten.
Vor allem überzeugte der "Deutsch-Schotte" Lehmann, der hierzulande beinahe in Vergessenheit geraten ist. Von 1992 bis 1994 absolvierte der gebürtige Aachener 18 Bundesligapartien für den 1. FC Köln, ein Jahr später versuchte er sich in 24 Zweitliga-Einsätzen bei Energie Cottbus. Danach wechselte Lehmann zum FC Fulham in die englische Premier League, seit sieben Jahren ist nun in Schottland aktiv, momentan beim FC Motherwell. Auf der Insel erarbeitete er sich einen guten Namen und war regelmäßig in den Torjägerlisten zu finden. Weil die Familie aber immer noch in Aachen lebt, will der 31-Jährige zurück in die Region. Ein Engagement in Duisburg ist denkbar, weil er bis gestern einen guten Eindruck hinterließ. Gerade beim Kopfball steht Lehmann, der auch als Verteidiger eingesetzt werden kann, lange in der Luft.
Gestern zog sich er sich zum Abschluss des Trainings zwar eine Knöchelverletzung zu, das positive Urteil der Zebra-Offiziellen war zu diesem Zeitpunkt aber schon gefällt. Das gilt auch für Patrick Suffo. Der Kameruner, der bei der jüngsten Weltmeisterschaft zwei Kurzeinsätze verbuchen konnte, spielt momentan in Saudi-Arabien und zeigte im Sturm gute Qualitäten. Suffo, der wie Lehmann ablösefrei wäre, soll aber noch auf seine Fitness geprüft werden.