Bundesliga-Stimmung in der 3. Liga. Alemannia Aachen empfing im ersten Heimspiel des Jahres 2025 Rot-Weiss Essen. Abstiegskampf vor 31.580 Zuschauern auf dem ausverkauften Tivoli.
RWE wollte nach Osnabrück und Hannover II ein Ausrufezeichen setzen im Kampf um den Ligaverbleib. Stattdessen stürzte man beim 0:1 (0:0) noch tiefer in die Krise. Vor allem deshalb, weil die Niederlage verdient war, Aachen wollte den Sieg mehr als die Essener.
Für RWE waren die Vorzeichen überschaubar. Denn Trainer Uwe Koschinat musste mit Klaus Gjasula (krank), Matti Wagner (muskuläre Probleme), Thomas Eisfeld, Manuel Wintzheimer, Ekin Celebi (alle verletzt), Leonardo Vonic (freigestellt), Dion Berisha und Robbie D’Haese (beide krank) gleich acht Spieler ersetzen, darunter zwei Zugänge mit Wagner und Gjasula.
Das merkte man auf dem Platz. Denn RWE kam schwer in die Partie, Aachen wirkte griffiger. Es schien, als wolle der Gastgeber die Essener regelrecht auffressen. Giftige Zweikämpfe, zweite Bälle, Chancen, fast alles sprach für Aachen.
Doch bis zur Pause fielen keine Tore, das Problem beider Teams - der Abschluss - blieb bestehen. Drei dicke Dinger hatte Aachen auf Kopf und Fuß. Kevin Goden rannte alleine auf RWE-Keeper Jakob Golz zu, umkurvte den, legte den Ball aber zu weit vor (22.).
Dann traf Goden nach einer Ecke nur die Latte (39.). Und kurz vor der Pause gab es eine Doppelchance Aachen, doch immer war ein Bein der Essener dazwischen. Und RWE in der Offensive? Eine dicke Chance gab es, um die es richtig Ärger gab.
Aachen: Olschowsky (46. Johnen) - Strujic, Rumpf, Hanraths - Heister (57. Scepanik), Gaudino (81. Wiebe), Nkoa, El-Faouzi - Bahn, Goden (71. Heinz), Bakhat (71. Castelle)
RWE: Golz - Eitschberger, Rios Alonsos, Schultz, Brumme - Moustier (79. Kaiser), Kaparos (63. Doumbouya) - Safi (84. Voufack), Arslan, Boyamba (63. Owusu) - Martinovic (79. Müsel)
Tor: 1:0 Bakhat (57.), 2:0 Heinz (85.)
Zuschauer: 31.580
Schiedsrichter: Felix Wagner
In der 19. Minute lag ein Aachener am eigenen Strafraum auf dem Boden, Essen spielte weiter und kam nach Vorarbeit von Dominik Martinovic durch Ahmet Arslan frei vor Jan Olschowsky zum Abschluss. Doch der neue Torhüter der Aachener hielt mit einem starken Reflex das 0:0. Im Anschluss flippte Aachen-Trainer Heiner Backhaus an der Seite aus, Alemannia-Sportdirektor Erdal Celik sah sogar Rot und musste auf die Tribüne.
In der Pause betonte Ex-Profi Dietmar Schacht bei "MagentaSport": Aachen ist besser, muss hier eigentlich führen." In Durchgang zwei startete Aachen mit einem neuen Keeper, denn Olschowsky musste nach einem üblen Crash mit José-Enrique Ríos Alonso in der Kabine bleiben.
Es dauerte nun zwölf Minuten, bis wieder etwas los war. Dann aber richtig. Der gerade erst eingewechselte Lukas Scepanik traf für Aachen mit seiner ersten Aktion die Ecke, die das 1:0 brachte. Und da sahen sie alle schlecht aus bei RWE. Auch Keeper Golz, der den Ball im Fünfmeterraum haben muss. Anas Bakhat bedankte sich und erzielte das 1:0 für Aachen.
RWE war geschockt und kassierte fast das 0:2. Denn Goden war kurz nach dem 1:0 rechts durch und scheiterte am gut reagierenden Golz. RWE versuchte, sich irgendwie zu befreien. Aber Chancen hatte nur die Aachener, die in der 76. Minute das 2:0 erzielen mussten.
Der zuvor eingewechselte Niklas Castelle scheiterte völlig frei aus wenigen Metern an Golz, der den Ball irgendwie an den Pfosten lenkte. Wenige Sekunden später war es der ebenfalls eingewechselte Anton Heinz, der an Golz scheiterte.
Aachen ließ RWE am Leben, bis zur 85. Minute. Dann war es der ehemalige Oberhausener Heinz, der einen Konter zum 2:0 vollendete. Bei dem Ergebnis blieb es, RWE kassierte eine völlig verdiente Niederlage und verpatzte auch den Start ins Fußballjahr 2025.
Weiter geht es für Aachen am Samstag (25. Januar, 14 Uhr) beim SC Verl. RWE spielt am Sonntag (26. Januar, 13:30 Uhr) das so wichtige Kellerduell zu Hause gegen Hannover II.