Die finsteren Mienen der VfL-Profis sind Vergangenheit. Nach Monaten die keinesfalls herrlich waren, ist beim Team 2010/2011 das Lachen zurückgekehrt. So am Donnerstagabend, als es mit dem Motorschiff Santa Lucia vom Anleger des Mannschaftshotels Parks nach Pörtschach ging. Auf der 30-minütigen Bootsfahrt wurde viel gelacht. Das Ziel der „Seetour“ war das „Jilly Beach“-Restaurant, in das der Coach das Abendessen kurzerhand verlagert hatte.
Bei Salat mit Hähnchenstreifen oder Garnelen, bei Pasta mit Mozzarella oder Garnelen und anschließendem Vanille-Eis mit Früchten und Schokokuchen kamen der Funkelsche Kader so richtig ins Plaudern - und Tese als Stimmungskanone mittendrin. Es war ein Abend, an dem jedem klar wurde: Der Wind hat sich gedreht. Nicht nur auf dem Rasen, sondern auch im Team ist die Stimmung umgeschlagen. Geschickt hat es Steuermann Friedhelm Funkel verstanden, das VfL-Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Der Neue ist geradlinig, zuweilen knallhart, aber er ist vor allen Dingen als Trainer noch Mensch, der bereit ist, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen.
Nie aber vergisst er dabei das Endziel Aufstieg. Morgens donnert er beim Training gerne das Team wegen schlampigem Abwehrverhalten zusammen, um ihnen am Nachmittag ein paar freie Stunden zu gewähren. Das ist kein Widerspruch, sondern einfach nur der neue Kurs Richtung erste Liga. Und am Abend dann wieder Streicheleinheiten für die Fans, die ihr letztes Taschengeld geopfert haben um am Wörthersee dabei zu sein. Rund zwei Stunden plaudert der Rheinländer, philosophiert nicht über Raumsysteme wie sein Vorgänger, sondern ist einfach Kumpel und Mensch wie du und ich – und zumindest bei den Fans ist er ein richtiger Herzensbrecher.
