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VfL-Tagebuch, Tag 2
Alles paletti, Palermo! Oder was?

VfL: Tagebuch aus dem Trainingslager, Tag 2
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Der Sizilianer ist ein stolzer Mensch. Nach Platz fünf in der Serie A, der die Quali zur Europa-League bedeutete, ist den Mannen aus Palermo nichts zu teuer.

Denn die logieren sage und schreibe einen Monat in zwei Luxushotels, schön ordentlich aufgeteilt. Erst zwei Wochen in einer Herberge, dazwischen gibt es zwei Tage für Amore und dann wieder zwei Wochen im nächsten Luxushaus. Zum Vorkommando der Italiener gehören drei riesige Trucks und ein Heer von Mitarbeitern, die neben dem Hotel gleich eine Zeltstadt aufbauen mit Hightech-Fitnessgeräten für die körperliche Ertüchtigung.

Während des 48-stündigen Liebesurlaubs der italienischen Jungprofis, von denen der ein oder andere noch Zopf trägt, baut das Rollkommando die riesigen Zelte in Kärnten wieder ab und hieven sie über Nacht zum neuen Hotel. Damit soll ein Lagerkoller verhindert werden, obwohl Hotels, Panorama und Fitnessgeräte überall gleich aussehen.


In der Waldarena von Velden wirkten die rosaroten Trikots, zu denen sie schwarze Hosen tragen, für die Anwesenden VfL-Fans am Dienstag wie ein rotes Tuch. Man stelle sich vor, der VfL würde es wagen, diese Leibchen zu kopieren, es wäre der Beginn eines Fankriegs an der Castroper Straße. Und dann, auf dem gut gepflegten Dorfplatz, fielen auch die lieben Kollegen aus Italien ein. Alle mit mehreren Laptops bewaffnet, technisch top, die Journalistinnen krass geschminkt und viele mit null Ahnung vom Fußball.

Der weltberühmte Fußballsender Dahlia überträgt die Begegnungen live. An den Namen der VfL-Spieler gibt es aber kein Interesse. Solange, bis Giovanni Federico den Ball in den Kasten hämmerte. Plötzlich kam Leben unter die italienischen Kollegen: Das ist ja ein italienischer Name, das könnte ein Italiener sein! Doch als die VfL-Crew die Frage nach dem Geburtsort mit Hagen beantwortet, war die pure Ratlosigkeit in die Gesichter geschrieben.

Auf dem Sportplatz zeigt sich dann, dass die Rosa-Schwarzen nur ganz normale Fußballer aus dem Land des Ex-Weltmeisters sind. Technisch beschlagen, aber weit entfernt davon, Angst und Schrecken zu verbreiten. Und ganz am Ende bestätigen sie auch, was ein Rentner aus Bottrop ja eigentlich schon immer wusste. „Die können eh nur treten.“

Also: alles paletti, Palermo!

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