In Sachen Toreschießen macht der VfL Bochum weiter nur Dienst nach Vorschrift. Der ein oder andere VfL-Fan hätte sich gewünscht, dass Tae-Se Jong , Zlatko Dedic, Stanislav Sestak oder der mögliche Neuzugang Mahir Saglik am Schloss Strünkede auf Torjagd gegangen wäre. So konnte sich über das knappe Resultat nur die gastgebende Westfalia freuen. Der VfL Bochum ist in der Nachbarstadt Herne ein willkommener Gast. Besonders dann, wenn er die Einnahmen der klammen Westfalia überlässt.
Das hatte Sportvorstand Thomas Ernst vor Monaten versprochen, am Mittwochabend wurde das Versprechen eingelöst. Auch wenn die fünf WM-Teilnehmer sich mit Ausnahme von Daniel Fernandes nur unter die Zuschauer mischten, auch wenn Scorer-König Giovanni Federico aus privaten Gründen und Andreas Luthe (verletzt) fehlten, so präsentierte Friedhelm Funkel sein komplettes Aufgebot. Und nachdem der Erstliga-Absteiger in den ersten drei Testspielen gefühlte 50 Torchancen „versemmelte“, begann das Team in Herne im Abschluss konzentriert und zielsicher.
Das 1:0 besorgte Christoph Dabrowski, der von Mirkan Aydin wunderschön in Szene gesetzt wurde, und Aydin, der zwei Minuten später nach Rzatkowski-Solo den Ball nur noch über die Linie stochern musste. Da war der erste Applaus der gutgelaunten VfL-Fans bereits erklungen. Erwähnungswert aber auch, dass nach einer kleinen Unsicherheit der Fünfligist aus Herne fast zu einer ersten Chancen gekommen wäre, doch Michael Erzens 16-Meter-Schuss (8.) wurde routiniert abgeblockt.
In der Folgezeit versäumten Aydin mit einem Kopfball an die Latte und einer weiteren Chance (33., 40.) sowie Kefkir (45.) das Ergebnis deutlich auszubauen. Für die bravourös kämpfende Westfalia ergab sich die größte Möglichkeit, als Herrwagen einen Ball nach vorne abprallen ließ, doch Erzen und Bastürk konnten daraus kein Kapital schlagen (39.).
Der zweite Abschnitt begann mit zwei spektakulären Paraden des zur Halbzeit eingewechselten SCW-Keper Thimo Mallon, der zunächst gegen Aydin (48.) und dann gegen Grotes Volleyschuss (55.) rettete. Als dann sein Vordermann Kofo-Asenso wenige Sekunden später einen Handelfmeter verursachte, ahnte er zwar die Ecke, aber Dabrowski verwandelte recht präzise zum 0:3 (56.). Mit zunehmender Spielzeit allerdings erlahmte das Spiel des VfL, die Folge war der Anschlusstreffer durch Hernes Fatih Gürpinar fünf Minuten vor dem Ende.