Bis dahin wechseln sich die Torhüter bei ihren Einsätzen ab. Doch wenn man dem VfL bei der täglichen Arbeit zuschaut, dann ist der Kreis für das wichtigste Amt im Team überschaubar. Neben dem Kapitän der letzten Spielzeit, Marcel Maltritz und dem Kapitän der Herzen, Philipp Bönig, bleibt eigentlich nur Christoph Dabrowski. Der ist nicht nur der erfahrenste und älteste Spieler, sondern auch schon Aufstieg erfahren. In der Saison 2000/2001 führte er Arminia Bielefeld ins Oberhaus, im gleichen Jahr stieg auch der VfL auf. Dabrowski: „Und genau das ist mein größter Wunsch.“
Die Narben, die die abgelaufene Saison bei dem defensiven Mittelfeldspieler hinterlassen hat, sind verheilt. Der Anriss der Achillessehne ist auf der Kernspintomographie nicht mehr zu sehen und die Spuren des Abstieges hat er verarbeitet. „Da ist kein Platz mehr für negative Gedanken.“
Christoph Dabrowski könnte der neue VfL-Kapitän werden (Foto: VfL Bochum).
Bei schweren Beinen aber guter Stimmung absolviert er die Trainingseinheiten mit professioneller Einstellung. Und während er sich vor mehr als einem Jahrzehnt als Jungprofi bei Werder Bremen über die Unterstützung von Herzog, Bode oder Eilts freute, so gibt er jetzt seine Erfahrungen an die Youngster wie Ötzi Kefkir oder Marc Rzatkowski weiter.
Und wenn dann aus seinem Munde der Satz kommt: „Das sind gute Jungs, die haben viel Talent, sind technisch und spielerisch gut veranlagt“, dann ist das nicht eine leicht dahingesagte Nettigkeit, sondern seine ehrliche Überzeugung.
Schon erstaunlich, wie sich der Routinier durch die Vorbereitung quält. Schließlich war sein Urlaub auf gerade einmal acht Tage beschränkt. Ansonsten hat er die Reha nach seiner Verletzung unbeirrt durchgezogen, was sich jetzt auch positiv auf den Trainingsalltag auswirkt.
Nach anderthalb Trainingswochen stellt er fest: „Wir sind gerüstet für unser Ziel erste Liga. Auch wenn uns in der zweiten Liga sicherlich der Wind um die Ohren blasen wird, eigentlich macht es mehr Spaß. Denn wir haben mehr Ballbesitz und haben im Sturm mehr Luxus, als ein Luxusproblem. Ich bin sicher, dass wir aufsteigen.“