Er nahm Daniel Gordon raus und brachte Benny Reichert, der nach seiner langwierigen Knieverletzung als „Sechser“ mal wieder länger ran durfte.
Und Bruns hatte den richtigen Riecher, denn der Kapitän brachte Stabilität in die Begegnung und der Trainer bilanzierte: „Nach dem Tausch war viel mehr Aggressivität in den Zweikämpfen.“ Wobei er auch einige andere Kicker hätte austauschen können, was sicher auch Daniel Gordon so sah, der sichtlich angefressen den Platz verließ und nachher erklärte: „Am Anfang lief in München alles schief. Die Außen haben nicht gut mitgeholfen und Markus Kaya und ich waren auf uns alleine gestellt. Ich denke nicht, dass ich schlechter war als einige andere Mitspieler, aber der Coach wollte wohl ein Zeichen setzen.“
Das bei der Truppe auch ankam, als erstes nahm sich nach einem Aussetzer der „Löwen“-Defensive Heinrich Schmidtgal ein Herz und donnerte das Leder zum 1:2 in den Winkel. Der Linksfuß analysierte: „Mit diesem Sonntagsschuss waren wir wieder in der Begegnung, nachdem wir die ersten Minuten komplett verschlafen hatten und völlig zurecht mit 0:2 hinten lagen.“
Benny Reichert (Foto: firo).
Und das gegen 60er, die zwar wollten, aber aufgrund der Situation im Tabellen-Mittelfeld nicht mehr als nötig taten. Daher hätte man sich nach dem Wechsel mehr Mut bei den Oberhausenern gewünscht. Es kam aber anders und RWO hatte nur noch eine Chance – wie zuvor nur durch dicke Patzer der Hausherren. Daher berichtete Schmidtgal: „Wir haben aus zwei Möglichkeiten zwei Tore gemacht. Wir waren zumindest zu 100 Prozent effizient.“
Das bestätigte Gordon sofort: „Wir sind nach dem 1:2 zwar gut zurück gekommen, aber der Zähler war am Ende schon sehr glücklich.“ Weil München zwei Mal am Aluminium scheiterte. Coach Hans-Günter Bruns: „Nach dem Wechsel war nicht mehr viel drin für uns. Daher sehe ich den Punkt auch als glücklich an.“
Was mit Blick auf die Tabelle bedeutet, dass man immer noch nicht endgültig weiß, wohin die Reise geht. Es sieht nach Liga zwei aus, in trockenen Tüchern ist das aber noch nicht. Daher werden auch die offenen Personalien noch nicht sofort geklärt werden können. Wie zum Beispiel die Fälle Mario Klinger (er soll für das Mittelfeld aus Kaiserslautern geholt werden) oder Kassels Verteidiger Marcel Stadel, der die Verantwortlichen im Training scheinbar überzeugt hat. Oder aber das Thema Moritz Stoppelkamp.
Der wurde auf der Tribüne auch von MSV-Coach Milan Sasic gesehen, der den Besuch der Begegnung angekündigt hatte. Ob nur wegen des Allrounders ist nicht endgültig geklärt, aber bei den wenigen Akteuren auf dem Feld, die am Ende der Saison ohne Vertrag da stehen, wäre es eine Überraschung, wenn der Zebra-Trainer „Stoppel“ nicht auf der Liste hätte.