Eigentlich war alles angerichtet für eine perfekte Woche in Oberhausen. Nach dem 4:1 gegen Cottbus legte die sportliche Leitung vor und gab am Donnerstag bekannt, dass Hans-Günter Bruns Trainer der Kleeblätter bleibt und zudem weiter den Posten des Sportlichen Leiters bekleidet. Ganz so, wie es sich alle in Oberhausen gewünscht haben.
Die Mannschaft hoffte, in München sportlich nicht mehr nachlegen zu müssen. Aber da machte Rostock einen Strich durch die Rechnung in Form des Sieges in Kaiserslautern. Doch scheinbar ging die Nachricht des Hansa-Dreiers an den meisten RWO-Kickern vorbei. Denn die Liga-Rettung war dadurch noch nicht gesichert, trotzdem erinnerte lange beim Match bei 1860 viel zu viel an die Nichtleistung der Oberhausener vom letzten Auswärtskick beim FSV Frankfurt (0:1). Aber zwei totale Blackouts der „Löwen“-Defensive brachten RWO unverhofft zurück in die Partie.
Es folgte eine grauenhafte Sommerfußball-Halbzeit, in der sich RWO nur bei Chancen-Tod Djordje Rakic sowie bei Latte und Pfosten bedanken durfte, dass man einen schmeichelhaften Punkt gegen eigentlich harmlose Münchner behalten durfte. Die Konsequenz: Der Klassenerhalt lässt weiter auf sich warten. Fazit von RWO-Coach Bruns: „Das war ein Wechselbad der Gefühle. Wir haben schlecht begonnen. Aber es zeichnet die Elf aus, dass wir nach dem 0:2 zurück gekommen sind. Für uns ist der Punkt glücklich, aber er ist Gold wert. Denn wir müssten nun alles verlieren und Rostock und Frankfurt alles gewinnen.“
Wesentlich bedrückter war 1860-Trainer Ewald Lienen. „30 Minuten waren gut, nach dem 2:0 haben wohl einige gedacht, dass es das war.“ Sein scherzhafter Zusatz nach der Möglichkeit von König nach einem Patzer von Sascha Rösler in der Schlussminute: „Wenn da noch das 3:2 für RWO gefallen wäre, wäre ich Hans-Günter wohl an die Gurgel gesprungen, denn es ist so schon unfassbar, dass wir das Ding nicht gewonnen haben.“