Das 1:2 und das 2:3 muss er auf seine Kappe nehmen, ein Foulspiel vor dem 2:4 wurde nicht geahndet. Somit verhinderte er einen möglichen Punktgewinn für RWO. Und damit setzt sich das fort, was seit dem Hinspiel immer öfter zu beobachten ist. Denn den Keepern der Kleeblätter ist ihre Form und Souveränität abhanden gekommen.
Sören Pirson machte den Auftakt gegen die Kiez-Kicker, als er Marius Ebbers im Hinspiel das 1:1 auflegte. Was damals nach tollen Vorstellungen ein außergewöhnlicher Ausreißer war, entwickelte sich in der Folgezeit fast zu einer Fehler-Konstanz im Kasten der Oberhausener. Besonders auf den fremden Plätzen. Dann gab es den Wechsel im Kasten, allerdings muss sich auch Semmler mehrere Patzer ankreiden lassen.
Respekt muss man Semmler trotzdem zollen, denn nach dem Spiel gegen St. Pauli stellte er sich den Fragen und suchte keine Ausflüchte für das vorher erlebte. „Wir haben eigentlich richtig dagegen gehalten. Aber leider habe ich gut für St. Pauli gespielt und es uns sehr schwer gemacht. Ich kann mich für die Leistung nur bei den Fans und der Mannschaft entschuldigen, auch wenn wir uns dafür nichts kaufen können. Wenn ich meine Leistung gebracht hätte, hätten wir sicher etwas mitnehmen können.“ Ehrliche Worte, denen unter der Woche noch welche von Trainer Hans-Günter Bruns folgen werden. Der betonte nach dem Match: „Ich werde mit Christoph reden, aber das machen wir intern.“
Unterstützung bekam Semmler sofort von den Kollegen. Markus Kaya erklärte: „Wir waren die bessere Mannschaft und haben durch individuelle Fehler verloren. Aber es gibt keinen Vorwurf an Semmi, denn wir gewinnen und verlieren zusammen.“ Ähnliche Worte gab es von Marcel Landers. „So ist das im Sport, wir haben trotz unserer Fehler immer zurück gefunden. Zudem war die Szene vor dem 2:4 ein klares Foulspiel. Die verlorenen Punkte holen wir uns nun in einer Woche gegen Karlsruhe zurück.“
Dann wieder ohne Tim Kruse, der das bescheidende Wochenende der Oberhausen komplettierte. Denn der so wichtige Mittelfeld-Mann zog sich bereits am Samstag einen Anriss der Achillessehne zu und muss lange aussetzen. Und das, nachdem er gerade erst sein Comeback nach einer langwierigen Achillessehnen-Entzündung gegen Koblenz gefeiert hatte.
Wieder ein Tiefschlag, den die Kleeblätter verkraften müssen. Geht es nach Kaya, wird das RWO aber nicht umwerfen. Denn mit Blick auf die letzten Wochen merkte er an. „Wir spielen seit Wochen ganz gut und auch offensiv. Wir verstecken uns nicht mehr. Und auf diese Art und Weise werden wir auch die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen.“