Die Gäste aus Duisburg versteckten sich von Beginn an keineswegs, suchten über die Außen den Weg vor das Bielefelder Tor und kamen so auch zur ersten Chance. Nach einer Hereingabe von Christian Tiffert kam Ivica Grlic jedoch einen Schritt zu spät (5.).
Lange brauchten die mitgereisten Anhänger allerdings nicht warten, bis sich die mutige Ausrichtung auszahlte. In der zehnten Minute ließ Caiuby den Bielefelder Assimiou Toure ganz alt aussehen und bediente Srdjan Baljak, der Dennis Eilhoff zum 1:0 überwandt.
Nach diesem Auftakt nach Maß zogen sich die Meidericher weit zurück, ließen die Arminen kommen und setzten auf Konter, die zunächst allerdings kaum Früchte trugen, weil bei den Gegenstößen die letzte Konsequenz fehlte. Allerdings vermochten es auch die Hausherren nicht, für Gefahr vor dem Gehäuse von Tom Starke zu sorgen – zu einfallslos und pomadig agierten die Ostwestfalen, bei denen allenfalls Giovanni Federico so etwas wie Kreativität andeutete. So verflachte das Spiel immer mehr, ehe der Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Babak Rafati die 13.400 Zuschauer auf der Alm erlöste. Was folgte war ein gellendes Pfeifkonzert der aufgebrachten Arminia-Anhänger.
Scheinbar hatte dies aber eine aufrüttelnde Wirkung auf die Gastgeber. Diese kamen jedenfalls wie verwandelt aus der Kabine und setzten den MSV, der sich viel zu tief in die eigene Hälfte zurückfallen ließ, nun erheblich unter Druck. So schien der Ausgleich nur noch eine Frage der Zeit – und in der 57. Minute war es tatsächlich so weit. Nach einer Freistoß-Flanke von Giovanni Federico durfte der aufgerückte Innenverteidiger André Mijatovic völlig unbehelligt von der Zebra-Defensive zum Ausgleich einköpfen.
Erst jetzt erwachte der MSV aus seiner zwischenzeitlichen Lethargie. Und fast hätten die Duisburger auch die passende Antwort auf das 1:1 gehabt. Grlics Distanzschuss aus 30 Metern klatschte allerdings nur drei Minuten später an die Latte. Erst jetzt entwickelte sich ein echtes Fußballspiel, bei dem die Arminen das Tempo bestimmten. Echte Chancen resultierten daraus allerdings nicht und so sah es so aus, als müssten sich beide Teams mit einem Punkt begnügen. Doch dann schlug Christian Tiffert eine eigentlich harmlose Flanke in den Bielefelder Strafraum und Arne Feick beförderte den Ball ins eigene Netz. Der Rest war grenzenloser Jubel auf Seiten der Duisburger und die totale Enttäuschung bei den Hausherren.