Grund dafür ist ein Artikel in der „Welt am Sonntag“, in dem die Verträge zwischen dem Verein und der Hellmich Marketing Management GmbH (HMM), die seinem Sohn Marc gehört, sowie einem Kredit, den Hellmich vom MSV erhalten haben soll, dargestellt werden. Demnach soll sich Hellmich 500.138,89 Euro beim Verein gepumpt haben. „Ich stelle unmissverständlich klar, dass der MSV zu keinem Zeitpunkt Kreditgeber für die Baugesellschaft Walter Hellmich GmbH war“, bezieht Hellmich Stellung, äußert sich dann aber missverständlich: „Zum Zeitpunkt des Kreditvertrages hatte mein Unternehmen eine finanzielle Forderung von über fünf Millionen Euro an den MSV, die aus dem Stadionbau resultierte.“
Also handelt es sich doch um einen Kreditvertrag? „Nein, ich hatte Gegenforderungen“, dementiert Hellmich. Aber in diesem Fall würde der Begriff „Kredit“ nicht passen, sondern die Formulierung Schuldenbegleichung würde es eher treffen. „Tatsache ist doch, dass die Hellmich-Gruppe seit acht Jahren Sponsor des MSV ist und einige Millionen dem Verein hat zukommen lassen“, berichtet Hellmich.
Auch die aufgeworfenen Fragen nach den Verträge zwischen der HMM und dem MSV lässt er nicht unkommentiert. Das 1997 gegründete Unternehmen hat sich 2002 für 1,25 Millionen Euro alle Vermarktungsrechte des MSV, unter anderem den Haupt- und Trikotsponsoring, die Bandenwerbung, Vermietung von Logen und Business-Seats wie auch die Namensrechte am Stadion, gesichert. Auch eine zehnprozentige Beteiligung an den TV-Rechten ist dabei. Und für jeden von der HMM ausgehandelten Sponsorenvertrag erhält die Firma branchenübliche 20 Prozent Provision. „Dieser Vertrag ist allerdings noch vor meiner Präsidentschaft geschlossen worden“, erzählt Hellmich. „Der Auftrag war damals im europäischen Wettbewerb ausgeschrieben und mein Sohn hat nur deshalb die Rechte bekommen, weil er der Günstigste war.“ Und warum wurden die Kontrakte frühzeitig bis 2017 verlängert? Hellmich: „Weil sie top für den MSV sind.“
Demnach scheint alles im Lot zu sein. Aber warum kocht die bereits bekannte Geschichte noch einmal auf? Steckt mehr dahinter? Gibt es noch größere als die bekannten finanziellen Schwierigkeiten? „Nein, der MSV kommt klar“, meint Hellmich. „Natürlich müssen wir uns bis zur Decke strecken, aber ich mache meinen Job seit 40 Jahren erfolgreich und ich werde auch weiterhin Millionen-Sponsor des MSV bleiben. Und das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.“
Gemeint: Die Verträge haben nichts mit der finanziellen Situation des Klubs zu tun. Aber warum wollte Geschäftsführer Björn Bremer seinen Vertrag nicht verlängern? Ist vielleicht sogar die Lizenz in Gefahr? Hellmich: „Nein, so lange ich am Ruder bin, passiert dem MSV gar nichts.“