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RWO - Hansa 2:1
Oberhausen erlebt den Bruns-Effekt

RWO: 2:1! Bruns gelingt die Wende
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Alles war gespannt auf das erste Spiel nach der Ära von Jürgen Luginger. Von der Rückkehr von Hans-Günter Bruns versprach man sich frischen Wind.

Und der wehte bei der Rückkehr des doppelten Aufstiegstrainers an die Seitenlinie tatsächlich in Oberhausen. Am Ende triumphierte RWO gegen Hansa Rostock mit 2:1 und nach Wochen der Durststrecke (nur ein Zähler aus den letzten neun Partien) blickte man endlich wieder in lachende Gesichter.

Dabei sah es lange nach dem gleichen Trend aus wie in den Wochen zuvor. Speziell in der ersten Hälfte konnte man in Perfektion sehen, was es heißt, im Abstiegskampf zu stecken. Beide Teams wollten, mangelnden Einsatz konnte man keinem der 22 Akteure vorwerfen. Und nach den 45 Minuten wusste auch der neutrale Beobachter, warum RWO zu diesem Zeitpunkt 715 Minuten ohne eigenen Treffer war. Die Stürmer waren abgemeldet und die beiden einzigen Chancen wurden knapp vergeben. Erst verzog Markus Kaya nach schöner Einzelaktion um Haaresbreite, dann scheiterte Moritz Stoppelkamp am Hansa-Keeper Alexander Walke. Im direkten Gegenzug dann wieder mal ein Bock, den man im Profifußball einfach nicht schießen darf. Nach einer Ecke für RWO ließ man sich eiskalt auskontern (Dimi Pappas hatte im Zweikampf gegen Gardar Johansson den Kürzeren gezogen) und Fin Bartels rannte Kaya davon und sagte mit einem Lauf von der Mittellinie mit Anlauf danke für die geschenkte Führung.

Aber dann erlebte das Stadion Niederrhein den Bruns-Effekt: Denn anders als in den letzten Wochen kam die erhoffte Reaktion der Oberhausener. Zwar vergab Stoppelkamp den ersten Hochkaräter noch, aber dann gab es nach dem schönsten Angriff der letzten Partien den Ausgleich. Doppelpass Stoppelkamp und Landers, der bediente mustergültig Heinrich Schmidtgal und der zirkelte das Leder in den Winkel – 1:1 (60.). Der erste Ligatreffer für RWO nach 730 Minuten. Und eine Minute später der nächste Aufreger. Bartels schmiss nach einer abgepfiffenen Aktion etwas Sand in Richtung des Schiri-Assistenten und sah dafür die Gelb-Rote Karte.

In Überzahl dann fast wieder der Nackenschlag, aber der Pfosten rettete für RWO, nachdem Keeper Christoph Semmler eine Flanke unterlaufen hatte (64.). Es blieben 26 Minuten in Überzahl: Und es dauerte nur sieben Minuten bis zum erneuten Jubel. Stoppelkamp bediente mit einem tollen Hackentrick Terranova und der vollendete zum umjubelten 2:1. Es folgten Kontersituationen in Hülle und Fülle, was am Ende aber niemanden mehr interessierte, denn der erste Dreier seit November 2009 war perfekt. Und daher bilanzierte ein glücklicher Bruns: „Wir standen am Scheideweg, nun haben wir den richtigen Weg bestritten. Ich bin stolz auf die Mannschaft, sie hat das Letzte aus sich herausgeholt und sehr viel investiert. Daher war das ein hochverdienter Sieg."

Das musste auch Gäste-Trainer Andreas Zachhuber eingestehen, der etwas später zur Pressekonferenz kam, da er noch die aufgebrachten Hansa-Anhänger beruhigen musste. Die waren – genau wie Zachhuber – richtig angefressen: „Wir sind schwer in die Partie gekommen und lagen glücklich zur Pause vorne. Eigentlich war das für uns eine optimale Ausgangsposition. Aber was wir dann in der zweiten Hälfte gezeigt haben, hat mich einfach nur riesig enttäuscht. Daher sind wir nun in einer bedrohlichen Situation.“

Denn Hansa rutschte hinter RWO zurück und daher kann man es auch verschmerzen, dass Schmidtgal seinen Treffer nicht wie gegen den MSV mit einem perfekten Turmabgang bejubelte. Seine Begründung: „Wenn es das 2:1 gewesen wäre hätte ich das gemacht. Aber ich wollte zur Bank und mit Patrick Schönfeld und Oliver Petersch jubeln, da beide sagten, dass ich gegen Rostock treffe. Aber ich habe vergessen, dass beide hinter unserem Tor waren und sich warmgemacht haben.“

An so einem Tag der Wende kann er das aber sicher verschmerzen...

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