Am 23. November 2008 riss er sich gegen Wehen das Kreuzband und musste danach hinter Sören Pirson auf der Bank Platz nehmen. Es folgte zudem noch eine Patellasehnenentzündung, von der er sich erst vor wenigen Tagen erholt hatte. Dann die Rückkehr ins Tor nach dem Platzverweis gegen Pirson und die ersten Minuten, die es in sich hatten. Erst der Elfer zum 0:2, dann der Patzer, der zum 0:3 führte.
Der Keeper betont: „Die ersten Minuten nehme ich mit Humor, anders geht es auch nicht. Mit meinen zweiten 45 Minuten war ich ganz zufrieden, darauf baue ich auf. Als ich die Szene im TV gesehen habe, habe ich erst mich etwas geschämt. Ich hatte da draußen nichts zu suchen. Vielleicht war ich etwas übermotiviert. Wenn man nach so einer langen Pause kalt reinkommt, sollte man erstmal die einfachen Sachen machen.“
Die Chance dazu hat er am Sonntag beim Keller-Krimi in Ahlen. Denn nach acht Partien ohne Sieg muss langsam mal wieder ein Erfolg her. Daher gab es am Montag auch eine ziemlich lange Besprechung. Semmler: „Es wurde sehr viel gesprochen. Und jetzt geht der Blick nach vorne. Wir wissen, was wir falsch gemacht haben.“
Es gab einige Dinge, die einem da einfallen. Und diese Defizite müssen in wenigen Tagen unter Kontrolle gebracht werden, damit die Pleitenserie nicht auch beim Letzten seine Fortsetzung findet. Angefangen im Tor, wie der Schlussmann erklärt: „Gegen Augsburg war am Sonntag einfach nicht viel drin, es war wohl das schlechteste Match seit ich in Oberhausen bin. Auch ich habe meinen Fehler gemacht. Trotzdem gehe ich ruhig in die Begegnung in Ahlen, denn dort können wir gegen einen direkten Konkurrenten viel wieder gut machen.“
Insgesamt gibt es drei Szenarien, aber „wir wollen uns natürlich absetzen“, legt sich Semmler fest, „dann wäre Ahlen fast aus dem Rennen.“ Schlimmer wäre eine erneute Niederlage, das Quartett wäre dann am Ende noch enger beisammen. Allerdings muss man als positiven Punkt nehmen, dass RWO sich in den letzten Jahren gerne in Ahlen getummelt hat. Semmler: „Dort haben wir fast immer gewonnen. Und nach den letzten Partien sind wir einfach mal wieder dran. Wichtig ist, dass wir nicht zu viel über die Serie nachdenken und einfach den Kampf suchen und die einfachen Dinge in den Vordergrund stellen. Jeder muss sich auf sich konzentrieren und nicht hadern, wenn was nicht klappt. Es geht nur über die Geschlossenheit.“
Dazu zählen auch die Fans, zuletzt waren es gegen den FCA nur noch knapp 4.000. Semmler: „Man hat schon gemerkt, wie wir gegen Augsburg nach zwei oder drei gelungenen Pässen etwas verhöhnt wurden. Aber auch das gehört dazu. Wir müssen punkten, dann geht das wieder vorbei.“
Gegen RWA mit Semmler im Tor, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Aber der Keeper möchte derzeit nicht zu weit nach vorne schauen oder einen Kampf um die Nummer eins ausrufen. „Ich war gegen Augsburg froh, wieder dabei zu sein, nachdem ich zuvor bei der U23 gegen Speldorf getestet habe, um zu sehen, ob das Knie hält. Und in Ahlen will ich einfach nur ordentlich spielen und der Truppe helfen, damit wir neues Selbstvertrauen bekommen. Was dann im Sommer ist, steht hinten an. Da werden die kommenden Wochen zeigen, wohin mein Weg führt.“