Im Vorfeld der Partie gegen 1860 München (Sonntag, 6. Dezember) wurden beide Teams darüber unterrichtet, dass die Begegnung womöglich unter Manipulationsverdacht stehen könnte. Ein Frühwarnsystem soll angeschlagen haben. RWO verlor und daher richteten sich die Blicke und die Berichte auf die Oberhausener. Bereits einen Tag später wurden die Gerüchte komplett entkräftet.
Am vergangenen Freitag betonte Oberhausens Sportlicher Leiter Hans-Günter Bruns, dass nach seinen Informationen Betradar gar nicht angeschlagen habe und auch die kolportierten Summen, die gesetzt worden sein sollen, aus der Luft gegriffen waren. Er sprach daraufhin von einem „Skandal“ und die Reaktion vom DFB kam umgehend. Dort hieß es mit Blick auf die mögliche Manipulation: „Wir weisen mit Entschiedenheit die neuerliche Behauptung zurück, es hätten für eine solche Information keine sachlichen Gründe vorgelegen. Dem DFB liegen nicht nur die schriftlichen Unterlagen eines Dienstleisters der UEFA über die Auffälligkeiten, sondern weiter reichende Informationen vor.
Tatsächlich kam der Hinweis offenbar von einem anderen Frühwarnsystem, da die UEFA über ein weitreichendes Netzwerk verfügt. Fakt ist aber auch, dass die Oberhausener bis heute nicht wissen, welche Informationen zu der Warnung gegen die Löwen geführt haben und was sie besagen. Daher gab es von RWO-Seite einen Brief an den DFB-Präsidenten Theo Zwanziger. In dem bat der Vorstand um zügige Bearbeitung der Angelegenheit.
Zudem würde man gerne einen Termin in der DFB-Zentrale bekommen, um Akteneinsicht und beweiskräftige Informationen zum kolportierten Tatbestand zu bekommen, so sie denn überhaupt vorliegen, um den öffentlichen Spekulationen rund um den Verein schnellstmöglich ein Ende zu bereiten. Sportvorstand Thomas Dietz betonte nach dem Spiel am Sonntag in Düsseldorf: „Wir hoffen, dass wir uns das alles bald mal angucken können. Das Schlimme ist, dass alles im Konjunktiv geschildert wird.“
Allerdings scheint nun Bewegung in die Geschichte zu kommen. Stephan Brause, Mitarbeiter der DFB-Direktion Kommunikation, erklärte gegenüber RS. „Auch wir halten ein Gespräch in Kürze für sinnvoll. Dort werden wir die uns vorliegenden Informationen auch darlegen. Wir verstehen die Aufregung in Oberhausen und hoffen auf Verständnis von allen Seiten nach diesem Austausch.“
Allerdings ging bis Dienstag noch keine Antwort auf den Brief in Oberhausen ein, daher erklärte Dietz: „Ich höre immer, dass man uns versteht, nur spricht bisher niemand mit uns. Ich hoffe aber weiter, dass sich jetzt schnell was tut, das ist auch ein Gebot der Höflichkeit. Und wir wollen das Thema auch langsam beendet wissen.“