Der Tabellenletzte prüft nach der von Favre inszenierten Pressekonferenz acht Tage nach dessen Entlassung, ob die dort getätigten Aussagen Auswirkungen auf die Abfindungsmodalitäten haben. "Die rechtliche Prüfung dieser Angelegenheit läuft", bestätigte Ingo Schiller, Geschäftsführer Finanzen, dem SID.
Favre, der dem Vernehmen nach mit etwa 1,3 Millionen Euro abgefunden werden sollte, hatte am Dienstag vor Journalisten unter anderem Präsident Werner Gegenbauer, der eigentlich als großer Fan und Unterstützer des Schweizers galt, indirekt kritisiert. Der Klub müsse in der Winterpause in neue Spieler nicht eine halbe, sondern zehn Millionen investieren. "Es ist bemerkenswert, dass Herr Gegenbauer jetzt darüber spricht", sagte der Coach. Zu seiner Zeit hätte der Verein einen strikten Sparkurs ausgegeben. Außerdem hatte der 51-Jährige erklärt, er sei in Berlin auch deshalb gescheitert, weil er bei Transfers "zu viele Kompromisse" eingegangen sei.
Gegen diese Behauptung wehrte sich Hertha-Manager Michael Preetz: "Die Personalplanungen für diese Spielzeit sind im Bewusstsein der wirtschaftlichen Gegebenheiten in jedem einzelnen Fall im Einvernehmen zwischen Lucien Favre und mir erfolgt."