Noch spielt er für den BVB, doch im Sommer wird Jan Koller in Dortmund der sportlichen Geschichte angehören. Es muss ein neues Kapitel geschrieben werden, in deren Mittelpunkt ein Mittelstürmer stehen soll, der erfolgreich in die Fußstapfen seiner imposanten Vorgänger treten muss. Ob Stephane Chapuisat oder Kalle Riedle, ob Marcio Amoroso oder zuletzt "Dino" Koller, die BVB-Angreifer-Vita setzt hohe Ansprüche, die jedoch aufgrund der finanziell außerordentlich begrenzten Mittel wieder relativiert werden. Eine stattliche Ablösesumme kann für die Offensivkraft nicht auf den Tisch geblättert werden, aber immerhin ein stolzes Gehalt, denn das wird durch den Abgang des Tschechen nun freigesetzt.
Spekulationen sind nun Tor und Tür geöffnet, doch es gibt auch Kandidaten, die einfach perfekt in das schwarz-gelbe Anforderungsprofil passen. Einer davon heißt Halil Alintop und trifft gerade beim 1. FC Kaiserlautern fast nach Belieben. Sechs Abschlüsse in drei Bundesligaspielen, mit dieser Ausbeute kann er sogar mit Bayerns Roy Makaay mithalten. Für den Niederländer mussten die Bayern rund 20 Millionen Euro auf den Tisch blättern, um ihn aus Spanien (La Coruna) loszueisen, der türkische Nationalspieler ist am Ende der laufenden Spielzeit ablösefrei zu haben. Der FC Schalke hat schon frühzeitig Interesse an dem einstigen Wattenscheider signalisiert und eine Familienzusammenführung ins Visier genommen, da Zwillingsbruder Hamit bereits für die Königsblauen der Lederkugel nachjagt. Gewiss ein potenter Mitbieter im Rennen um den 22-Jährigen, der sich in Gelsenkirchen allerdings mit mächtiger Konkurrenz auseinandersetzen müsste. Kevin Kuranyi, Gerald Asamoah und auch Sören Larsen buhlen um die Stammplätze, ein Ebbe Sand verlässt S04. Dieser würde ihm in Dortmund quasi garantiert, ebenso wie ein stattliches Gehalt, das wesentlich höher ist als die geschätzten 300.000 Euro (18.000 monatlich plus Prämien), die er jährlich auf dem Betzenberg einstreichen kann. Freuen würde sich auch Mutter Meryem, die nach wie vor in Gelsenkirchen ansässig ist und so beide Söhne wieder in ihrer Nähe hätte.
Als die Brüder 2003 die Wattenscheider Lohrheide in unterschiedliche Richtungen verließen, entdeckten die Dortmunder ihr Interesse für das Duo erst zu spät, den Fehler werden die Verantwortlichen mit Sicherheit nicht wieder begehen, obwohl offizielle Gespräche erst Anfang Januar geführt werden können, da laut den Statuten sechs Monate vor Vertragsende Verhandlungen mit dem Spieler aufgenommen werden dürfen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: "Halil Altintop ist ein interessanter Spieler, den wir im Auge haben."