Herr Koller, am Mittwoch beim Training ging es ungewöhnlich laut zu.
Außerhalb des Spielfeldes ist vor dem Schalke-Spiel genug gequasselt worden. Jetzt sollte entscheidend sein, was auf dem Platz geschieht. Was wir gegen Borussia Mönchengladbach in der zweiten Halbzeit gezeigt haben war das, was wir tatsächlich können. Das will ich jetzt endlich über 90 Minuten sehen. Nicht mehr und nicht weniger.
Was hat Sie am meisten genervt?
Diese Zurückhaltung, diese Angst, die fehlende Leidenschaft, die mangelnde Verbissenheit. Wir müssen jetzt endlich diese Fesseln lösen.
Mit Marcel Maltritz und Vahid Hashemian gibt es zumindest zwei, die am Wochenende fehlen. Gibt es darüber hinaus Veränderungen?
Ich schaue ganz genau hin und ich bin fast sicher, dass es weitere Änderungen geben wird. Allerdings warte ich die letzten Trainingseinheiten noch ab.
Könnte es auch eine Rückkehr zur Doppel-Sechs geben?
Auch das schließe ich nicht aus. Die Mannschaft hat in drei von vier Halbzeiten nicht funktioniert. Da denkt man über vieles nach. Das System ist auch nur ein Instrument, in dem sich die Spieler zurecht finden müssen. Es geht nur, wenn es die Spieler mit Leben füllen. Es geht immer um das Gleiche: Aggressivität, Zweikämpfe gewinnen, Entschlossenheit an den Tag legen. Da spielt das System eine eher untergeordnete Rolle.