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Story eines Abseitstores
"Moment, da muss ich meinen Chef fragen"

BVB: Die Geschichte eines Abseitstores

Schiedsrichter Michael Kempter sorgte am Samstag für Verwunderung. Er gab einen Treffer vom BVB nicht - aber erst, nachdem HSV-Keeper Rost sich beschwert hatte.

Dimitar Rangelov hätte in Hamburg fast seinen Debüttreffer erzielt - aber eben nur fast. Denn obwohl Schiedsrichter Michael Kempter und sein Assistent nach Rangelovs „Tor“ in der 84. Minute Richtung Mittelpunkt zeigten und sich die Teams zum Anstoß formierten, wurde der Treffer letztlich nicht gegeben. Der Grund: HSV-Keeper Frank Rost hatte sich beim Schiedsrichter-Gespann beschwert, weil er - zu Recht - eine aktive Abseitsstellung von Nuri Sahin beobachtet hatte.

„Ich bin deshalb zum Assistenten gegangen und habe ihn gefragt, ob sie das Tor wirklich geben wollen. Er meinte dann sinngemäß zu mir, er müsste seinen Chef fragen. Herr Kempter hat die Entscheidung dann zurückgenommen“, erklärte Rost den ungewöhnlichen Vorgang anschließend mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Rangelov dagegen ärgerte sich: „Natürlich habe ich mich zunächst gefreut, denn ich habe die Diskussionen gar nicht richtig mitbekommen. Ich habe mich nach dem Tor sofort zurück in unsere Hälfte bewegt und wollte noch einmal angreifen. Als der Treffer dann nicht gegeben wurde, konnte ich es gar nicht fassen. Aber die Entscheidung ging ja wohl in Ordnung.“

Das musste auch Sahin, der auch bei der Analyse der Partie kein Blatt vor den Mund nahm, einräumen: „Ich habe keine Erklärung dafür, was am Anfang passiert ist. Wir dürfen nicht so ins offene Messer laufen. Nach dem Ausgleich hätten wir zunächst das Tempo herausnehmen müssen.“

BVB-Linksverteidiger Dede wollte ursprünglich in Hamburg sein Comeback feiern, entschied sich am Samstag dann aber doch gegen einen Einsatz. „Er ist am Morgen zu mir gekommen und hat mir gesagt, dass er sich noch nicht sicher fühlt. Deshalb haben wir ihn draußen gelassen“, schilderte Jürgen Klopp, wie es dazu kam, dass doch der ebenfalls angeschlagene Marcel Schmelzer in der Startelf stand.

Schmelzer spielte schwach und dürfte keine Argumente gesammelt haben, um bereits kurzfristig Dedes Stammplatz anzugreifen. Auf lange Sicht ist er jedoch als Nachfolger des Brasilianers vorgesehen - und unterschrieb deshalb am Freitag einen Profi-Vertrag bis 2012.

„Wir sind am Samstag viel hinterhergelaufen“, wollte Schmelzer die Leistung des BVB hinterher nicht schönreden: „Dabei wollten wir uns eigentlich früh organisieren. Aber wir haben es nicht hinbekommen.“

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