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HSV - BVB 4:1
„Das war die Unterkante der Messlatte“

BVB: 1:4-Klatsche beim HSV
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Der HSV hat am zweiten Spieltag seine Heimpremiere mit 4:1 (3:1) gegen Borussia Dortmund gewonnen. Ze Roberto, Paolo Guerrero (2) und Marcus Berg trafen.

Die alte Sepp Herberger-Weisheit „Ein Spiel dauert 90 Minuten“ galt auch am Samstag bei der Partie zwischen dem Hamburger SV und Borussia Dortmund. Und doch war das Match, das am Ende 4:1 für die Gastgeber ausging, bereits nach zwölf Minuten entschieden - zu diesem Zeitpunkt stand es schließlich bereits 3:1 für die Heimmannschaft. Mit einem Blitzstart hatten die Hamburger, die ein gelungenes Heimdebüt ihres neuen Trainers Bruno Labbadia feiern durften, der Borussia vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften HSH Nordbank Arena eine eiskalte Dusche verpasst und jegliche Sieg-Hoffnungen des BVB bereits frühzeitig im Keim erstickt.

Vier Tore nach zwölf Minuten - das gab es in der Bundesliga seit über 21 Jahren nicht mehr. Die Hamburger Guy Demel (3.), Zé Roberto (10.) und Paolo Guerrero (12.) sowie Dortmunds Nelson Valdez (4.) hatten scheinbar keine Zeit zu verlieren und entlohnten ihre Fans schon in der Anfangsphase einer letztlich einseitigen Begegnung. Denn trotz zahlreicher guter Einschussmöglichkeiten fanden die Dortmunder im weiteren Verlauf nicht mehr ins Spiel zurück und mussten stattdessen reichlich Lehrgeld an die abgezockteren HSV-Profis, die durch den eingewechselten Markus Berg alles klar machten (72.), zahlen. „Das war die Unterkante der Messlatte, die ich sonst anlege. Normalerweise nehmen wir diese Latte nachts um halb drei, aber wir haben uns die Niederlage am Samstag selbst eingebrockt. Wir hatten einfach zu viele Ausfälle“, bilanzierte BVB-Coach Jürgen Klopp enttäuscht, und versuchte erst gar nicht, die Pleite schön zu reden: „Wir haben es den Hamburgern eindeutig zu leicht gemacht und hatten gerade zu Beginn eine katastrophale Zuordnung bei Standards.“


Doch nicht nur nach Ecken und Freistößen der Hamburger wirkte die BVB-Defensive anfällig. Tinga, der im Gegensatz zur Köln-Partie wieder als „Sechser“ startete, konnte zu keinem Zeitpunkt eine Ordnung herstellen. Dazu wirkten Patrick Owomoyela und Marcel Schmelzer höchst anfällig gegen die schnellen Hamburger Offensivkräfte - eine fatale Kombination gegen eine höchst spielfreudige HSV-Elf, die in Zé Roberto und Eljero Elia die überragenden Figuren des Spektakels stellte.

Wenn es überhaupt etwas gab, was die Dortmunder am Samstag halbwegs zufrieden stellen konnte, dann war es wohl das Urteil von HSV-Trainer Labbadia. Der frühere Leverkusener lobte die Gäste trotz der schwachen Leistung und stellte zufrieden fest: „Wir haben gegen einen direkten Konkurrenten um die europäischen Plätze verdient gewonnen. Wir konnten die Leute überzeugen. Das war das, was wir uns erhofft hatten.“ Auch er hatte die Anfangsviertelstunde - in der dem HSV alles und dem BVB mit Ausnahme des zwischenzeitlichen Ausgleichs fast nichts gelang - als Schlüsselmoment ausgemacht. Dass sein Team danach nicht mehr in letzter Konsequenz die Chancen nutzte und stattdessen dem BVB einige Räume preisgab, interessierte Labbadia deshalb auch nur am Rande. Denn auch so war der Sieg der „Rothosen“ zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

Entsprechend konsterniert urteilte Klopp, bevor er die Heimreise antrat: „Wir werden so reagieren, wie man nach einer 1:4-Niederlage reagiert, und das Spiel genau analysieren. Wir haben massenhaft Arbeit vor uns. Aber alles, was wir brauchen, um guten Fußball zu spielen, ist eigentlich da. Deshalb werden wir den Schmerz in erster Linie dazu nutzen, um die Konzentration zu schärfen.“

Schon am Mittwoch, beim Testspiel gegen Real Madrid (20.15 Uhr), können die Dortmunder Profis Wiedergutmachung betreiben. Ob sich die Ansetzung der Partie zwischen zwei Pflichtspielen letztlich als Segen oder Fluch erweisen wird, dürfte allerdings erst der nächste Liga-Auftritt gegen Stuttgart zeigen.

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