Nach der - zumindest von RevierSport erwarteten - Absage des dreimaligen Welttorhüters an den FC Schalke geht die Suche von Clemens Tönnies nach einem Manager für die Königsblauen weiter.
Kahn reihte sich damit in die prominente Riege der Führungskräfte ein, die der S04- Aufsichtsratschef gerne in Gelsenkirchen gesehen hätte, aber aufgrund anderweitiger Verpflichtungen nicht zur Verfügungen stehen. Ob Oliver Bierhoff, Heribert Bruchhagen, Felix Magath oder Matthias Sammer: Der "geile" FC Schalke, wo jeder hin will, muss sich wohl nach einer 1B-Lösung umsehen.
Inzwischen musste Tönnies in der Sache auch seinen ehrgeizigen Zeitplan über den Haufen werfen. Eigentlich hätte der neue Mann am Ruder schon im Amt sein sollen. Nun ist die Vorstellung für nächste Woche angepeilt. Der von dem Fleischunternehmer als für Schalke zu 100 Prozent passend titulierte Rudi Völler muss ebenfalls von der Wunschliste gestrichen werden.
Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser erklärte, es habe kein Gespräch des ehemaligen DFB-Teamchefs mit Tönnies über den vakanten Posten bei den Königsblauen gegeben. "Ich habe mit Rudi Völler gesprochen. Er hat nicht mit Tönnies geredet. Damit ist das Thema für mich erledigt", winkte der am Dienstag noch bei einer Veranstaltung in der Veltins-Arena anwesende Leverkusener. Dass Völler zu den Kandidaten für die Nachfolge des vor zwei Wochen abberufenen Andreas Müller gezählt wurde, hat Holzhäuser nicht überrascht: "Es wäre schon erstaunlich, wenn der Name Rudi Völler nicht gefallen wäre. Es hat schon ziemlich lange gedauert, bis es der Fall war."
So wird die Installation eines Kapitäns, der das leck geschlagene Schiff Schalke wieder in ruhigere Fahrwasser führen kann, von Tag zu Tag schwieriger. Tönnies ist immerhin dafür bekannt, keine halben Sachen zu machen. Vielleicht zaubert der 52-Jährige ja doch noch einen Joker aus dem Hut. Es wäre Schalke zu gönnen.