Wie der Niederländer am Donnerstag bestätigte, wird er den Verein spätestens am Saisonende verlassen müssen. Die von vielen Medien schon als perfekt gemeldete sofortige Entlassung des erfolglosen Coaches wurde aber noch nicht vollzogen. "Geschäftsführer Peter Peters hat mir in den vergangenen Tagen gesagt, dass es nächste Saison keine Zukunft für Fred Rutten auf Schalke gibt", sagte der 46-Jährige nach dem Training am Donnerstag den Journalisten.
Damit geht offenbar das große Taktieren auf beiden Seiten weiter. Das Training am Freitag wird jedenfalls entgegen der bisherigen Ankündigung nicht öffentlich sein. Beobachter sind sich sicher, dass Schalke die unmittelbare Entlassung nicht vollziehen wird, um eine Abfindung zu sparen, vielleicht sogar eine Ablösesumme kassieren zu können oder zumindest dem künftigen Manager die Entscheidung zu überlassen. Dieser - Favorit auf die Nachfolge des beurlaubten Andreas Müller ist weiterhin der frühere Nationaltorhüter Oliver Kahn - hat nun entweder keinen Einfluss mehr darauf, ob Rutten im kommenden Jahr noch in Gelsenkirchen tätig ist, oder aber der neue Manager steht bereits fest und hat sich intern deutlich geäußert.
Rutten erklärte am Donnerstag, er bedauere das vorzeitige Ende der Zusammenarbeit, "denn Schalke ist ein super Verein und hat sehr großes Potenzial mit Fans in ganz Deutschland, die nahe am Verein sind". Zudem versicherte er: "Ich bin hier Cheftrainer und mache meine Arbeit. Es macht mir immer noch Spaß, hier zu arbeiten." Rutten hat beim Tabellen-Achten noch einen Vertrag bis 2010. Beim niederländischen Meister PSV Eindhoven soll er Top-Kandidat auf den Trainerposten im Sommer sein.
Doch Rutten versicherte: "Ich bin nicht mit Eindhoven im Gespräch, sondern konzentriere mich auf meine Sache mit Schalke." Rutten war vor Saisonbeginn von Twente Enschede verpflichtet worden, nachdem er den niederländischen Erstligisten überraschend in die Qualifikation zur Champions League geführt hatte. Unter ihm schied Schalke, das in der vergangenen Saison noch im Viertelfinalist der Königsklasse stand, jedoch in der Champions-League-Quali, im UEFA-Cup und im DFB-Pokal vorzeitig aus. In der Liga haben die Königsblauen sieben Punkte Rückstand auf einen UEFA-Cup-Platz.
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Der begehrte dritte Rang, der zur Qualifikation an der Champions League berechtigen würde, ist sogar schon elf Zähler entfernt. Derweil meldeten sich am Donnerstag auch wieder die beiden Macher aus erfolgreichen Schalker Zeiten mit harscher Kritik zu Wort. Ex-Manager Rudi Assauer monierte in der Nordwest-Zeitung Oldenburg, die Verantwortlichen seien "im Moment ein bisschen kopflos" und versicherte: "Wenn ich wiederkommen soll, müssen 20 Leute verschwinden."
Und auch Ex-Trainer Huub Stevens, der sich für eine Rückkehr in Stellung gebracht hatte, aber bisher nicht kontaktiert wurde, sagte: "Das kann ja gar nicht sein, wie viele Leute dort mitreden. Diese Unruhe ist ganz schlecht." Die Entscheidung, wer den Manager-Posten übernimmt, soll nach einer Ankündigung des Aufsichtsrats-Vorsitzenden Clemens Tönnies vielleicht noch in dieser Woche fallen.
Nach Absagen von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff und des Frankfurter Managers Heribert Bruchhagen, ist Kahn der klare Favorit. Auch Wolfsburgs Felix Magath bleibt offenbar ein Kandidat.