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Schalke: Ruttens Entlassung wird täglich aufgeschoben
Erst der Manager, dann der Trainer

Schalke: Ruttens Entlassung wird täglich aufgeschoben
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Es war eine makabre Situation auf dem Berger Feld.

Mitten im fiesesten Wetter versammelte Fred Rutten am Mittwoch seine nur noch neun verbliebenen Schäfchen, um mit ihnen unter Beobachtung des Vorsitzenden Josef Schnusenberg und Geschäftsführer Peter Peters am Fenster des Büros von Ex-Manager Andreas Müller seine vielleicht letzte Einheit als Trainer des FC Schalke zu leiten. Und draußen warteten schon die Geier, die auf ein verzweifeltes Statement des in Gelsenkirchen grandios gescheiterten 46-Jährigen zu erhaschen. Rutten machte das Spielchen nicht mit und hurtete nach etwa 75 Minuten auf dem Platz als Erster und lediglich mit einem „Guten Tag“ für die wartenden Journalisten in die Kabine.

Wie schon am Dienstag folgte auch dann nicht das abschließende Gespräch mit den beiden verbliebenden Schalker Vorstandsmitgliedern über die Auflösung des noch bis 2010 laufenden Vertrags. So muss Rutten täglich auf seine Entlassung warten. Ein unerträglicher Spießrutenlauf, der aufgrund des sportlichen Offenbarungseids im Match am Sonntag gegen den Hamburger SV mit der Beurlaubung spätestens am Montag schon hätte vermieden werden müssen.

Nun muss die Klubführung auf Zeit spielen, da es keinen Sinn hat, den geflopten Fußballlehrer nach Hause zu schicken, bevor nicht der neue Manager im Amt ist. Das kann heute, morgen oder erst am Wochenende passieren, auch wenn Aufsichtsratschef Clemens Tönnies eigentlich bis spätestens Freitag das Thema vom Tisch haben wollte.

Während gemeinhin Oliver Kahn weiterhin als erster Kandidat für den wichtigsten Posten im Verein gilt, scheidet Huub Stevens aus dem Kreis der Anwärter aus. "Von Schalke hat noch niemand angerufen. Und ich gehe davon aus, dass auch kein Anruf mehr kommen wird. Wenn sie an mich denken würden, wäre das schon längst geschehen“, gab der 55-Jährige am Mittwoch auf RevierSport-Nachfrage zu.

In seiner Stimme klingt Enttäuschung durch, dass er entgegen der landläufigen Meinung wohl doch nicht eine triumphale Rückkehr an die Stätte seiner früheren Erfolge erwarten darf. „Was auf Schalke momentan passiert, gefällt mir auch nicht besonders. Da scheinen einige Dinge nicht in Ordnung zu sein“, meinte Stevens, dem die Rasur seines früheren „Eurofighter“-Spielers Andreas Müller ebenso wenig gefällt wie die unwürdige Hetzjagd auf seinen Landsmann Rutten.

Nachdem er im Dezember von sich aus seinen Trainerposten beim PSV Eindhoven hingeschmissen hatte, will Stevens zwar „nicht länger auf ein Zeichen von Schalke warten, sondern einige andere Angebote prüfen“. Allerdings denke er auch nicht, „dass ich in der laufenden Saison noch ein Engagement annehmen und überhaupt noch einmal in der Niederlande arbeiten werde".

So reduziert sich nach der vorherigen Absage von Matthias Sammer, Heribert Bruchhagen und Felix Magath der Kreis der möglichen Müller-Nachfolger auf Kahn und den großen Unbekannten. Zwar ließen sich Bayer Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser und FC Augsburgs Manager Andreas Rettig am Dienstag auf Schalke blicken. Doch ihr Besuch bei der Talkrunde mit adidas-Chef Herbert Haier über „Tore und Gewinne“ hatte nicht den Zweck, am Rande der Veranstaltung eine Anstellung auf Schalke klar zu machen.

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