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Dortmund beendet Kapitel Amoroso und Herrlich

Dortmund beendet Kapitel Amoroso und Herrlich
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Am Donnerstag hat Borussia Dortmund die Vertragsauflösung mit Marcio Amoroso und Heiko Herrlich bekanntgeben. Doch unterschiedlicher hätten die Beweggründe und Begleiterscheinungen nicht sein können.

Borussia Dortmund hat sich am Donnerstag von zwei Spielern getrennt. Zunächst gab der Verein die sofortige Trennung von "Rebell" Marcio Amoroso bekannt, wenige Stunden später folgte die höchst harmonische Auflösung des Kontrakts mit Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich. Beide Verträge hätten ursprünglich bis Juni 2005 Gültigkeit.

Die Geschehnisse gerieten zum Beleg für die Macht der Profis auf der einen sowie Menschlichkeit auf der anderen Seite. "Wenn ein Spieler den nötigen Respekt seinem Arbeitgeber gegenüber vermissen lässt und alles dadurch gefährdet, musst du dem Einhalt gebieten. Selbst in schweren Zeiten, und auch wenn es teuer ist", sagte Manager Michael Meier dem Sport-Informations-Dienst (sid) zum "Fall Amoroso".

BVB spart vier Millionen Euro Gehalt

Gleichzeitig bestätigte der Manager, dass die Borussen im Falle eines Wechsels des Brasilianers innerhalb der Liga fünf Millionen Euro erhalten, sonst aber leer ausgehen: "Das wurde im Auflösungsvertrag so geregelt." Der BVB spart durch die Vertragsauflösung rund vier Millionen Euro Gehalt jährlich, muss nach Angaben des Fachmagazins kicker aber einen Abschreibungsverlust in Höhe von sieben Millionen Euro verkraften.

Für Meier war der Fall des 2001 für die Rekord-Ablösesumme von 25 Millionen Euro vom AC Parma verpflichteten Brasilianers jedoch vor allem eine Niederlage der Moral. "An solch einem Fall, wo ein Spieler in einem Arbeitsverhältnis nur seine Vorteile sieht, erkennt man die Schwäche unseres gesamten Arbeitsrechts und die Rechte, mit denen die Spieler gesegnet sind", meinte Meier: "Amoroso ist ein außergewöhnlicher Fußballer, aber ganz offensichtlich fremd gesteuert und schlecht beraten."

Obwohl der Bundesliga-Torschützenkönig von 2002 zuletzt mehrfach Ultimaten des Klubs zur Rückkehr aus Brasilien hatte verstreichen lassen und seinen Rauswurf damit regelrecht provozierte, hatte der BVB laut Meier kaum eine Wahl: "Unsere Alternative war, die Sache vor Gericht zu klären. Das wollten wir aber mit aller Macht vermeiden. Es reicht, wenn wir einen Prozess führen müssen. Doch da haben nicht wir geklagt." Eingereicht hat die Klage der an den VfL Bochum ausgeliehene Nigerianer Sunday Oliseh, der so gegen seine außerordentliche Kündigung vorgehen will.

Herrlich zeigt Menschlichkeit

Umso mehr freute Meier am Donnerstag der Fall Heiko Herrlich. "Er ist selbst auf uns zugekommen und hat die Vertragsauflösung angeregt", erklärte der Manager. "Geld ist nicht das Wichtigste im Leben. Mir ist zunehmend deutlich geworden, dass ich keine Chance mehr hatte, mich noch einmal als Fußballer zu beweisen", erklärte der 32 Jahre alte Herrlich. Der Stürmer, der 1995 im Trikot von Borussia Mönchengladbach Bundesliga-Torschützenkönig geworden und anschließend nach Dortmund gewechselt war, kommt damit dem in finanzielle Nöte geratenen Klub entgegen. Dieser hatte ihn einst bei seinem Gehirntumor im November 2000 den Rücken gestärkt. "Das zeigt, dass es in diesem Geschäft durchaus menschlich zugehen kann", so Meier.

Nun strebt Herrlich eine zweite Laufbahn als Jugend-Trainer in Dortmund an. "Heiko hat eine lange untadelige Karriere in der Bundesliga hinter sich. Er ist hervorragend geeignet, seine Erfahrungen aus dieser Zeit jungen Fußballern aus dem Nachwuchs des BVB zu vermitteln", erklärte Meier.

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