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Schalke: Ausverkauf ist kaum noch zu verhindern
Müller rückt von Kuranyi ab

Kevin Kuranyis Zukunft auf Schalke ist offener denn je (Foto: firo).
Kevin Kuranyis Zukunft auf Schalke ist offener denn je (Foto: firo).

Das Aus im DFB-Pokal und die Konsequenzen für den sündhaft teuren Kader:

Noch planen die Schalker Verantwortlichen die unmittelbare Zukunft im Verborgenen. RevierSport berichtete bereits in der Ausgabe am vergangenen Sonntag über den drohenden Verlust von Rafinha möglicherweise zum FC Bayern. Kevin Kuranyi dürfte der nächste Star sein, der das schlingernde Schalker Schiff mit bis jetzt noch ungewissem Ziel wohl verlassen wird.

Schon auf der Zielgeraden der letzten Transferperiode im Januar hatte der Stürmer offen mit Anfragen anderer Vereine kokettiert. Zu diesem Zeitpunkt äußerte sich Andreas Müller noch erstaunt über die Wechselabsichten des inzwischen 27-Jährigen und erklärte Kuranyi zunächst für unverkäuflich.


Inzwischen hat sich der Tonfall des selbst angeschossenen Managers auch bei diesem Thema geändert. „Er ist unser bester Torjäger und daher für uns ein wichtiger Spieler", sang Müller erst einmal das bekannte hohe Lied auf den achtfachen Saisontorschützen. "Wir haben schon mehrfach betont, dass wir gerne weiter mit Kevin zusammenarbeiten möchten, aber dazu gehören beide Seiten", scheint das Vorstandsmitglied von einem seiner erkärten Lieblinge nun abzurücken. "Wir werden uns zu gegebener Zeit an einen Tisch setzen und dann schauen, was dabei herauskommt.“

Einer seiner Grundsätze lautet, "Spieler, die den Verein verlassen wollen, werden wir nicht aufhalten". Das galt vor fünf Wochen für Fabian Ernst und wird sicher auch in den Fällen Rafinha und Kuranyi so gehandhabt. Da der Klub ohne Einnahmen aus dem internationalen Wettbewerb den Etat von etwa 50 auf um die 35 Millionen Euro herunterfahren wird, muss man sich von Angestellten mit dicken Verträgen trennen. Ein Kriterium ist dabei, für welchen Spieler man beim Verkauf eine nennbare Ablöse erwarten kann.


Das sind Manuel Neuer (Vertrag bis 2012), der sicher nicht abgegeben wird und auch kein Interesse daran hat, sein geliebtes Schalke zu verlassen. Und das sind eben Rafinha (2011) und Kuranyi (2010). Beim Angreifer kommt erschwerend hinzu, dass man im Sommer seinen Vertrag entweder verlängern muss, um nicht 2010 leer auszugehen. Oder die Trennung erfolgt im Juni und der Schmerz wird von einer Entschädigung in der Größenordnung gelindert, die Schalke 2005 an den VfB Stuttgart für Kuranyi überwiesen hatte. Also fast sieben Millionen Euro.

Der in Mainz zur Halbzeit ausgewechselte Torjäger sagt dazu nichts. Er wird erst mal froh sein, am Freitag gegen Köln überhaupt wieder spielen zu dürfen. Denn nach Müller urteilte auch Fred Rutten in ungewohnt scharfer Form über den nun schon zwei Spiele lang neben sich herlaufenden Kuranyi. "Ich war mit seiner Leistung nicht zufrieden, auch nicht mit der von Orlando Engelaar. Deshalb habe ich sie ausgewechselt", hat wohl auch beim Coach der Artenschutz für zwei viel zu lange gestärkte Profis irgendwann ein Ende.

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