"Es gibt noch einen Titel zu gewinnen. Wir wollen ins Endspiel kommen", sagte Nationalspieler Heiko Westermann vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale beim Zweitligisten FSV Mainz 05 am Dienstag (20.30 Uhr/live im ZDF und bei Premiere). Nach der gelungenen Pokal-Generalprobe bei Eintracht Frankfurt (2:1) am Samstag haben die Königsblauen bei fünf Zählern Rückstand auf den fünften Tabellenplatz zwar noch leise Hoffnungen auf eine UEFA-Cup-Qualifikation über die Bundesliga, einfacher wird eine Teilnahme auf internationaler Ebene in der kommenden Saison aber wohl über den DFB-Pokal. Das sieht auch Schalke-Coach Fred Rutten so. "Der kürzeste Weg in den internationalen Fußball ist immer der Pokal, diese Möglichkeit wollen wir uns mit einem Sieg in Mainz bewahren. Außerdem haben wir im Cup immer noch die große Chance, einen Titel zu gewinnen. Meine Mannschaft wird 100 Prozent Einsatz zeigen, um ins Halbfinale zu kommen", sagte Rutten, der vor dem Spiel bei den Rheinhessen auch alle Spekulationen über einen möglichen Wechsel zum PSV Eindhoven zum Saisonende beiseite schob: "Ich konzentriere mich nur auf Schalke."
Zwei, die ins Endspiel wollen: Fred Rutten und Heiko Westermann. (Foto: firo)
Nur auf Schalke und nicht auf weitere Eskapaden konzentriert sich derzeit auch Außenverteidiger Rafinha. Der Brasilianer, der für die kommende Saison auf der Einkaufsliste von Rekordmeister Bayern München ganz oben stehen soll, war beim Sieg in Frankfurt bester Schalker und überzeugte nach den Querelen zuletzt nicht nur wegen seines Treffers zum 1:0. "Rafinha ist auf dem Platz immer da und zeigt Leistung. Für mich ist er auf der Position der beste Spieler der Bundesliga", sagte Kapitän Marcelo Bordon, der dann aber gleich wieder den Blick auf Pokal-Gegner Mainz richtete: "Für die ist das Viertelfinale vor heimischer Kulisse wie ein Endspiel. Die werden sich sicher zerreißen."
Gegen die Mainzer wird Coach Rutten voraussichtlich seine beste Elf aufbieten können. Zwar setzte Jefferson Farfan am Sonntag wegen muskulärer Probleme beim Training aus, am Dienstag soll der Peruaner aber dennoch in der Startformation stehen. Der zuletzt an einer Rückenprellung leidende Benedikt Höwedes dürfte derweil wieder für Mladen Kristajic in die Innenverteidigung rücken.
Unbeeindruckt von dem Schalker Erfolg in Frankfurt zeigen sich unterdessen die Mainzer, die zu Bundesliga-Zeiten den viermaligen Pokalsieger zweimal vor heimischer Kulisse besiegen konnten. Zudem kann Trainer Jörn Andersen auf zahlreiche "Spione" in seinem Team setzen. Der FSV entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einer Filiale der Schalker. So haben in Tim Hoogland und Niko Bungert, der über den Drittligisten Offenbach nach Mainz kam, zwei Eigengewächse aus der Schalker Jugend den Weg zum Bruchweg gefunden. "Wenn wir gewinnen würden, wäre das für mich als alten Schalker natürlich super", sagte Innenverteidiger Bungert, der sich am Samstag das Regionalligaspiel der Mainzer und Schalker Reserve anschaute und den 2:0-Erfolg des FSV als "gutes Omen" für das anstehende Pokalspiel wertete.