Walter Hellmich macht keine halben Sachen. Wenn der MSV-Vorsitzende am morgigen Freitag zur feierlichen Grundsteinlegung der neuen MSV-Arena einlädt, dann stehen nicht nur einige Architekten nebst diverser lokaler Politiker Spalier. Eingeladen sind ebenso über 10.000 Zuschauer des Revier-Derbys zwischen Duisburg und Oberhausen, zu dem naturgemäß auch ein paar Fernseh-Anstalten vorbei schauen. "Alle dürfen zugucken", richtet sich Hellmich mit dieser Einladung vor allem an die Fans und Sponsoren. Schließlich beginnt in Duisburg gerade eine neue Ära - und das hat nach Hellmichs Meinung größtmögliche Beachtung verdient.
Damit diese nicht im Bausand verläuft, muss der MSV das folgende Match auch gewinnen. Wie so oft, soll es eine richtungsweisende Partie sein. Die Zebras befinden sich wieder einmal in Reichweite der Aufstiegsplätze, haben es bis dato aber nicht geschafft, aus dem Schatten des Mittelmaßes auf die Sonnenseite zu gelangen. "Nach erst acht Spieltagen hat die Tabelle ohnehin noch keine rechte Aussagekraft", meint Norbert Meier. Der MSV-Coach kann es freilich nicht verhehlen, dass auch er gerne mal über mehrere Tage auf einem Aufstiegsplatz stehen würde.
Das haben die Zebras nun in der Hand. An der heimischen Wedau wurde diese Saison noch kein Spiel verloren, die Gelegenheit soll folglich günstig sein. "Am Beispiel von Arminia Bielefeld sieht man ja, wie schnell man mit einer Serie in der Tabelle klettern kann", verweist Peter Peschel auf den aktuellen Spitzenreiter. Siegen die Zebras heute höher als gewohnt (bis jetzt steht ein 2:1-Erfolg als höchster Saisonerfolg zu Buche), ist sogar der kurzfristige Sprung auf den zweiten Platz drin. Meier und Hellmich wissen das.
"Wir wollen frühzeitig Druck aufbauen, geben aber auch nicht die Abwehr preis", sagt der Coach, der nicht weiter auf diverse personelle Fragezeichen eingehen will. Für Dietmar Hirsch kommt ein Einsatz nach einem Bänderriss wohl zu früh, Steven Tweed muss nach einem Sehnenabriss, den er sich vorgestern im Training zugezogen hatte, passen. Dafür hat Rouven Schröder eine Bauchmuskelzerrung überwunden und Benny Kruse konnte zuletzt in der Abwehr-Viererkette überzeugen. Halbe Sachen werden in Duisburg nicht mehr akzeptiert. Im Derby gegen RWO schon mal gar nicht.
Die voraussichtliche MSV-Aufstellung: Langerbein - Wolters, Schröder, Drsek, Kruse - Keidel, Maas, Bugera - Peschel (Caca) - Spizak, Kurth