Der 1. FC Nürnberg hat das "Weltwunder" verpasst und begleitet wie erwartet Energie Cottbus in die zweite Bundesliga. Die ohnehin nur noch mit theoretischen Chancen auf den Klassenerhalt angereisten Franken unterlagen beim Co-Absteiger in der Lausitz mit 1:2 (1:1). Aber selbst ein Erfolg hätte den "Club" auf Grund der Ergebnisse der Konkurrenz nicht mehr geholfen. Cottbus hingegen gelang es sich nach drei Jahren in der Eliteklasse, mit einem Heimsieg von den Fans zu verabschieden. Vor dem Finale bei Borussia Dortmund hat das Team von Trainer Eduard Geyer (29 Punkte) nun sogar noch die kleine Chance, die "Rote Laterne" an die Nürnberger (30) abzugeben.
Führung durch Topic
Die Führung für die Gastgeber erzielte in der 13. Minute Torjäger Marko Topic mit seinem sechsten Saisontreffer. Für den Siegtreffer sorgte der Pole Andrzej Juskowiak in der 74. Minute. Zwischenzeitlich hatte Jacek Krzynowek mit einem sehenswerten Fernschuss in der 21. Minute den Ausgleich besorgt. Beide Trainer nutzten vor 12.192 Zuschauern im "Stadion der Freundschaft" bereits die Gelegenheit für Experimente. So kam bei den Lausitzern Ersatztorhüter Gunnar Berntsen zu seinem ersten Einsatz im Fußball-Oberhaus und Gäste-Trainer Wolfgang Wolf verzichtet von Beginn an auf seine erfahrenen Stürmer Sasa Ciric, Martin Driller und Cacau.
Rückzug in die Defensive
Überraschend fiel bei der ersten Gelegenheit die Führung für die Lausitzer. Topic schloss eine Kombination mit Laurentiu-Aurelian Reghecampf erfolgreich ab, als er an Club-Keeper Darius Kampa vorbei ins lange Eck schlenzte. Mit der Führung im Rücken verlagerten sich die Cottbuser auf die Defensive. Die Franken ihrerseits kamen nach der verschlafenen Anfangsphase besser ins Spiel. Im Mittelfeld liefen die Aktionen meist über den Tschechen David Jarolim, doch Zählbares sprang erst bei einer Einzelaktion heraus. Krzynowek fasste sich ein Herz, spielte einen Gegenspieler aus und drosch aus rund 20 Metern den Ball mit links halbhoch ins Cottbuser Tor. Echte Belebung resultierte jedoch auch aus dem zweiten Treffer des Tages nicht.
Rote Karte für Paßlack
Auch nach der Pause blieb alles beim Alten. Während der Club etwas gefälliger kombinierte, waren die Lausitzer engagierter in den Zweikämpfen. Zum gesamten Spiel passte auch die Rote Karte für den Nürnberger Stephan Paßlack in der 57. Minute. Völlig unmotiviert trat er von hinten Thomas Reichenberger in die Beine und wurde von Schiedsrichter Hartmut Strampe vom Platz gestellt. In Überzahl erhöhte Cottbus den Druck und kam zum verdienten Sieg.