Die Einzelkritik im Überblick:
Roman Weidenfeller (3-): Sah bei Petric‘ Kopfballtreffer alles andere als gut aus, weil er keinerlei Reaktion zeigte, obwohl der Ball nicht völlig unhaltbar erschien (9.). Hatte dann großes Glück, dass Trochowskis Freistoß vom Pfosten an seinen Rücken und nicht über die Linie prallte (30.). Keine Chance im Eins-gegen-Eins gegen Olic (33.). Klasse dagegen, wie er Olic‘ Flanke vor Petric wegfischte (56.). Insgesamt eine durchschnittliche Leistung des Keepers.
Patrick Owomoyela (3-): Offensiv sehr aktiv in der Anfangsphase. Defensiv aber mit großen Problemen gegen den schnelleren Olic, der ihm nicht nur beim 2:0 uneinholbar entwischte (32.). Tankte sich vor dem 1:2 wunderschön und mit viel Selbstbewusstsein über rechts durch (48.).
Neven Subotic (3-): Zündete nach 22 Minuten eine unglaubliche Rakete in Richtung des HSV-Kastens, den Rost so gerade eben noch an die Latte lenken konnte. Ließ sich von Olic tunneln und musste den Hamburger danach foulen, um Schlimmeres zu verhindern (30.). Vor dem 2:0 ließ er Petric ohne Gegenwehr zum Kopfball kommen (32.). Insgesamt mehr Licht als Schatten.
Robert Kovac (5): Stand beim Hamburger Führungstreffer viel zu weit von seinem Freund Petric entfernt und muss das Tor deshalb auf seine Kappe nehmen. Der leichte Schubser des Hamburgers darf dabei nicht als Entschuldigung gelten (9.). Die Rote Karte war zudem absolut überflüssig.
Young-Pyo Lee (3-): Mit einigen technisch guten Szenen in der Offensive, allerdings ließ er dabei häufig die letzte Konsequenz vermissen. So endeten seine Flankenläufe entweder beim HSV oder in einem Rückpass. Defensiv ohne grobe Fehler, auch wenn er im Luftduell gegen Petric klar den Kürzeren zog (67.).
Sebastian Kehl (3+): Kämpferisch wieder einmal ein Klasse-Auftritt des Kapitäns, der erneut durch Zweikampfstärke und gute Antizipation überzeugte. Das alte Lied stimmte jedoch auch diesmal: Im Aufbauspiel hat er noch viel Luft nach oben, was gerade während der Dortmunder Drangphase nach dem Anschlusstreffer deutlich wurde.
Tinga (3): War in der ersten halben Stunde einer der Aktivposten des Dortmunder Spiels, allerdings kam auch in seinen Auftritt zunächst ein Bruch, als der HSV mit 2:0 davon zog. Lieferte sich über die gesamte Spieldauer zudem eine Privatfehde mit Piotr Trochowski.
Florian Kringe (4+): Unauffällige Partie des rechten Mittelfeldspielers, der sich nicht nur in der Anfangsphase mehrmals erfolgslos als Distanzschütze versuchte, dabei aber jeweils deutlich am Kasten von Rost vorbeizielte.
Tamas Hajnal (3+): Hatte zu Beginn zwar viele Ideen, in der Umsetzung fehlte allerdings die Genauigkeit. Stand nach Klimowicz‘ Kopfball genau richtig und staubte zum Anschlusstreffer ab (48.). Steigerte sich nach seinem Tor und hatte den Ausgleich auf dem Fuß (68.).
Jakub Blaszczykowski (4+): Beackerte wie gewohnt die rechte Seite und band Hamburgs Aogo so in der Defensive. Dadurch dass der HSV früh dicht machte, konnte der Pole seine Schnelligkeit allerdings nicht wie gewohnt nutzen.
Mohamed Zidan (4): Ließ sich von den Pfiffen der Hamburger Fans zunächst überhaupt nicht beeindrucken und zeigte einige vielversprechende Ansätze. Je länger die Partie andauerte, desto mehr versteckte er sich allerdings. Seine Auswechslung war die logische Folge.
Diego Klimowicz (3+): Unterstrich wieder einmal seinen Wert als Joker, denn nur Minuten nach seiner Einwechslung köpfte er den Ball so aufs Tor von Frank Rost, dass dieser das Leder direkt vor Hajnals Füße abklatschen ließ (48.). Zwang außerdem Rost per Kopf zu einer Glanzparade (81.).