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Schalke: Standardspezialisten erfüllen Pflichtaufgabe beim 2:0 in Cottbus
Bordon: „Ein Sieg der Moral!“

Schalke: Standardspezialisten erfüllen Pflichtaufgabe beim 2:0 in Cottbus
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Der FC Schalke bleibt in der Fußball-Bundesliga auf Tuchfühlung zur Spitze.

Das ist fast schon die einzig positive Meldung nach dem 2:0 in Cottbus. Denn über weite Strecken lieferten die Königsblauen am Samstag eine ähnliche Vorstellung ab wie vor einem Jahr im „Stadion der Freundschaft“. Damals ging die Partie allerdings mit 0:1 verloren, nun drehte Schalke dem FC Energie ausgerechnet in Unterzahl noch den Saft ab. Erst als Orlando Engelaar wegen eines Fingerzeigs für Linienrichter Norbert Grudzinskis Einwurfentscheidung vom Platz flog, sicherten Heiko Westermann mit einem Kopfballtreffer und der eingewechselte Jefferson Farfan per Nachschuss nach Foulelfmeter den auf dem Weg nach ganz oben fest eingeplanten Arbeitssieg.

„Wir haben unser Ziel, in zwei schweren Auswärtsspielen zu gewinnen, erreicht. Und das auf eine Art und Weise getan, die mich zufrieden stimmt“, hakte Trainer Fred Rutten die 90 Minuten in Cottbus unter der Rubrik Ergebnisfußball ab. „Nach der Roten Karte gegen Orlando hat die Mannschaft sehr gut reagiert, das Tempo erhöht und den Gegner sogar unter Druck gesetzt. So wollte ich das sehen“, bilanzierte der Holländer.

Weil Hoffenheim und Leverkusen ebenfalls ihre Pflichtaufgaben daheim erledigten, war der Dreier in der Lausitz ungemein wichtig, um den Abstand zum führenden Duo nicht anwachsen zu lassen. „Das war ein Sieg der Moral“, atmete Marcelo Bordon auf. „Wir wussten, dass es hier sehr schwer werden würde, denn Cottbus stand fast nur hinten drin, obwohl sie zuhause waren“, gab der Brasilianer zu, dass es vor fünf Tagen in Karlsruhe noch deutlich flüssiger lief. Während sich elf Schalker eine Stunde lang abmühten, eine kleine Lücke in der Lausitzer Deckung zu finden, fand Rutten mit seinen Wechseln nach der Roten Karrte für Engelaar den richtigen Schlüssel zum Erfolg. „Taktisch war das genau richtig, mit Fabian Ernst einen defensiven Mittelfeldspieler für Ivan Rakitic zu bringen. Dadurch haben unsere Außenverteidiger mehr Gelegenheit bekommen, sich nach vorne einzuschalten“, erkannte Manager Andreas Müller. „Auch von der Disziplin war das eine Klasseleistung.“

Weil das so war, reagierte Rutten auch ziemlich unwirsch auf die Frage eines Reporters, ob es nach den Suspendierungen von Carlos Grossmüller und Gustavo Varela sowie dem Platzverweis für Fabian Ernst im Revierderby bei Borussia Dortmund ein Problem mit der Disziplin in der Truppe gebe. „Wenn man nicht diszipliniert ist, kann man nicht so Fußball spielen wie wir“, entgegnete der Fußballlehrer.

Rutten schwört auf Regeln und Ordnung, denen sich jeder Profi im Kader unterwerfen muss. So nehmen zum Beispiel Ernst und Mladen Krstajic ihre derzeitige Reservistenrolle klaglos hin. Auf der anderen Seite erhielt in Albert Streit gestern ein Kicker eine Chance, der bereits vor Wochen öffentlich mit einem Wechsel zur Winterpause kokettiert hatte.

Der Ex-Frankfurter begann für Farfan, der zunächst wegen einer leichten Sprunggelenksverletzung aus der Partie in Karlsruhe auf der Bank saß. „Ich habe immer gesagt, dass jeder seine Spiele bekommen wird. Für viele war das vielleicht eine Überraschung, dass Albert gespielt hat, aber ein großer Verein wie Schalke 04 hat eben viele Spieler im Kader. Wenn mal einer nicht dabei ist, muss er das akzeptieren und da sein, wenn er aufgestellt wird. Albert hat das gut gemacht“, lobte der 45-Jährige den erstmals in dieser Saison von Beginn an auflaufenden Streit.

Derlei personelle Luxusprobleme hätte Bojan Prasnikar sicher auch. Doch der Cottbuser Coach musste auf vier wichtige Leistungsträger verzichten. Für ein Team wie das seine schon so gut wie der Super-GAU. „Leider waren wir in Überzahl zu locker und haben durch eine Standardsituation das erste Gegentor kassiert“, meinte Prasnikar nach der fünften Niederlage im sechsten Heimspiel. „Ein paar Sachen waren gut, doch gegen Schalke war das zu wenig!“

Für die Ostdeutschen wird der Kampf gegen den Abstieg so mit jeder Pleite aussichtsloser. Für Schalke hingegen beginnt schon ab heute die Vorbereitung auf das zweite Match in der UEFA-Cup-Gruppenphase am kommenden Donnerstag (20.45 Uhr) bei Racing Santander. Auf eine Rotation, wie es Paris St. Germain vor zehn Tagen auf Schalke durchführte, wird Rutten verzichten. „Wir wollen auch in Spanien gewinnen, um möglichst früh das Weiterkommen klar zu machen“, kündigte Müller an.

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