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Schalke: Kuranyi drohen Blitzlichtgewitter und Donnergrollen
"Ein Tor wäre richtige Antwort"

Schalke: Kuranyi drohen Blitzlichtgewitter und Donnergrollen
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Auf das Blitzlichtgewitter der Fotografen könnte ein Donnergrollen von den Zuschauerrängen folgen:

Seit seiner Flucht aus dem Kreis der Fußball-Nationalmannschaft befindet sich Kevin Kuranyi im Zentrum eines emotionalen Tiefs. Wenn der Stürmer von Schalke 04 am Sonntag (17.00 Uhr/live bei Premiere) beim Bundesliga-Spitzenreiter Hamburger SV antritt, werden alle Objektive und Blicke auf ihn gerichtet sein. Das Sonnyboy-Image ist er erstmal los, mit einer starken Leistung ließen sich aber zumindest ein paar Wolken wegschieben.

Kevin Kuranyi (Foto: firo).

"Kevin hat ein großes Herz und ist sehr emotional. Er hat einen Fehler gemacht, aber auf Schalke sehe ich keine Probleme für ihn", meint S04-Trainer Fred Rutten. Dabei wurde Kuranyi von den eigenen Fans schon vor seinem überstürzten Abschied aus dem DFB-Team kritisch gesehen und wiederholt mit Pfiffen bedacht.

Dem HSV-Anhang könnte die Flucht des Angreifers nun als Steilvorlage dienen. Ein Spießrutenlauf droht. Aus Verärgerung über seine Nicht-Berücksichtigung für den Kader des WM-Qualifikationsspiels am vergagenen Samstag gegen Russland (2:1) hatte Kuranyi das Stadion in Dortmund zur Halbzeitpause verlassen und war nach Hause gefahren. Bei Schalke stieß er auf Verständnis, im Rest der Republik eher nicht. Bundestrainer Joachim Löw wird ihn trotz seiner Entschuldigung nicht mehr nominieren. "Ich hoffe, dass ich mich jetzt schnell wieder auf den Fußball konzentrieren kann. Ich kenne meine Stärken und habe noch viele Ziele", meint Kuranyi und gibt sich kämpferisch.

Zuspruch erhält der Torjäger vor der Partie am Sonntag auch von Marcelo Bordon. "Kevin ist ein ganz wichtiger Spieler für uns. Ich hoffe, dass er gestärkt aus dieser Geschichte hervorgeht. Ein Tor wäre die richtige Antwort", sagt Schalkes Kapitän. Beim HSV würde man dieser Einschätzung sicher widersprechen, doch auch die Hanseaten rufen zu einem fairen Umgang mit Kuranyi auf. "Es ist etwas passiert, das wurde geklärt, und damit ist es gut. Ich würde ihn nicht auspfeiffen", sagt Nationalelf-Kollege Marcell Jansen, der gegen Schalke verletzt zuschauen muss.

Foto: (firo).

Piotr Trochowski ergänzt: "Kevin hat daraus gelernt, und es tut ihm leid." Bei all dem Wirbel der vergangenen Woche ist fast in Vergessenheit geraten, dass sich Kuranyi zuletzt wieder in ansteigender Form befand. Beim 2:2 der Gelsenkirchener am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg traf der Stürmer doppelt und verbuchte seine Saisontore Nummer drei und vier.

Auch an den HSV hat der 26-Jährige gute Erinnerung. Beim letzten Aufeinandertreffen in Hamburg sorgte er für den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg. Es gab ein Blitzlichtgewitter der Fotografen und ein Donnergrollen der HSV-Fans. Auf den Sportseiten war Kuranyi allerdings Held, nicht Flüchtling.

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