Sebastian Walleit, Fan-Beauftragter des BVB, trübt der Eindruck, oder ist die Lage vor dem Derby am Samstag ruhiger als zuletzt?
Man spürt schon die Brisanz der Begegnung, aber ich würde zustimmen, wenn sie sagen, dass es ein „normaleres“ Derby ist. Wir haben dementsprechend auch nicht viel mehr Arbeit als vor gewöhnlichen Bundesliga-Spielen. Es hilft sicherlich auch, dass wir mit dem Schalker Fan-Beauftragter Rolf Rojek engen Kontakt pflegen und uns regelmäßig austauschen.
Ihr Verein hat vor einige Wochen neue, lockerere Richtlinien für Auswärtsfans veranlasst.
Ja, es geht dabei darum, beiden Seiten eine Verhaltenssicherheit zu geben. Wenn Schalke, hypothetisch gesprochen, 1000 Doppelhalter-Fahnen mitbringen möchte, ist das kein Problem. Wir würden es nur gerne vorher wissen. Jeder kennt die Spielregeln und kann sich an den Leitfaden halten.
Hilft es, dass die Verantwortlichen beider Clubs es in den vergangenen Tagen vermieden haben, zusätzliches Öl ins Feuer zu gießen?
Ja, das ist absolut positiv. Ich denke, so sollte es sein. Können Sie das Spiel am Samstag überhaupt genießen oder ist der Stress dafür zu groß?
Genießen ist sicherlich etwas anderes, schließlich stehe ich in stetiger Anspannung und Bereitschaft für den Fall, dass etwas passiert. Es ist mittlerweile im Stadion zwar relativ ruhig, aber beim letzten Derby, als es Tumulte auf der Südtribüne gab, hat man gesehen, dass immer etwas passieren kann. Wir als Fan-Beauftragte müssen deshalb die Ruhe vorleben und alles nüchtern betrachten, schließlich kann sich unser Verhalten übertragen.