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Union-Boss attackiert VfL Bochum - "Das finde ich einen unfairen Skandal"

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Dirk Zingler, Union-Berlin-Präsident.
Dirk Zingler, Union-Berlin-Präsident. Foto: dpa
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Die drei Punkte für den VfL Bochum nach dem Skandalspiel beim 1. FC Union Berlin haben ein - ja, sagen wir mal: verbales Nachspiel. Der Boss von Union poltert.

Das Skandal-Spiel zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum ist mit 2:0 für die Westfalen gewertet worden. Das will Union-Berlin-Präsident Dirk Zingler nicht akzeptieren und äußert deutliche Kritik.

Mit scharfen Attacken gegen den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes um Chefankläger Anton Nachreiner sowie Rivale VfL Bochum hat Union Berlins Präsident Dirk Zingler den Einspruch gegen die Niederlage am grünen Tisch wegen des Feuerzeugwurfs begründet.

Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin, sprach bei "Sky" über...

... das Urteil gegen Union: "Das Urteil verstößt gegen die eigene Rechtsordnung des Deutschen Fußball-Bundes, sie verstoßen gegen ihre eigenen Regeln. Am Donnerstag ist nicht über das Werfen des Feuerzeuges verhandelt worden. Das ist ein anderes Verfahren, da vermittelt der Kontrollausschuss gegen unseren Klub und da wird es auch sicherlich eine Strafe geben. Am Donnerstag ist verhandelt worden, ob der Schiedsrichter das Spiel zurecht oder nicht zurecht fortgesetzt hat, es war also keine Ermittlung gegen uns. Wir sind der Überzeugung, dass es im Ermessen des Schiedsrichters lag, das Spiel fortzusetzen und Bochum ist der Auffassung, dass es nicht in seinem Ermessen war und es hätte abbrechen müssen. Wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass ein Fehler des Schiedsrichters vorliegt, dann hätte das Spiel wiederholt werden müssen."

Am Donnerstag (9. Januar) hatte das DFB-Sportgericht das Spiel der Berliner gegen Bochum, das am 14. Dezember 1:1 ausgegangen war, mit 2:0 für die Westfalen gewertet. VfL-Torhüter Patrick Drewes war durch ein Feuerzeug am Kopf getroffen worden und konnte nach der gut 25-minütigen Unterbrechung nicht weiterspielen.

... den Sieg des VfL Bochum am "grünen Tisch": "Diese Wertung, die das Sportgericht jetzt vorgenommen hat, ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen, weil es nichts mit der eigenen Rechtsordnung zu tun hat und es auch nicht den Fall trifft. Während der Verhandlung konnten wir es alle live erleben, dass der Kontrollausschuss mit Herrn Nachreiner an der Spitze natürlich mal wieder ein politisches Exempel statuieren wollte. Er wollte ein Urteil erzwingen, um die Gewalt auf den Rängen zu bekämpfen. Da wird auch gerne mal ein Schiedsrichter geopfert. Wenn man live erlebt hat, wie Herr Petersen aggressiv unter Druck gesetzt wurde vom Kontrollausschuss, zuzugeben, dass er einen Fehler gemacht hat, ist das für mich ein Grund zu sagen, dass das ein Skandal ist. Am Ende hat Bochum den DFB angerufen, weil sie glauben, dass Petersen eine falsche Entscheidung getroffen hat. Das ist auch das gute Recht und wir haben uns dagegen verteidigt. Ich weiß nicht, warum der Kontrollausschuss am Tisch von Bochum sitzt und in diesem Fall mit gegen den Schiedsrichter ermittelt."

... die Bundesliga-Schiedsrichter: "Wir brauchen starke, autarke Schiedsrichter auf dem Platz, die Entscheidungen treffen. Natürlich sind sie nicht fehlerfrei, aber Herr Petersen hat eine richtige Entscheidung getroffen, das lag in seinem Ermessen und deshalb betrachten wir das Urteil als einen Skandal."

Da soll sich Bochum an die Nase fassen, da haben sie nicht fair gespielt. Ich unterstelle niemandem, dass er irgendwas vorgespielt hat, darum geht es mir nicht. Selbst wenn er beeinträchtigt gewesen wäre, die Jungs haben sich geeinigt und gesagt, dass wir zu Ende spielen. Oft sind die Spieler und Schiedsrichter selbst schlauer als die Funktionäre in Frankfurt.

Dirk Zingler

... zum Wurf des Feuerzeuges: "Ich bin seit 20 Jahren Präsident von Union und ich habe ganz viele Spiele erlebt, wo Spieler von uns getroffen worden sind. Wir als Verantwortliche müssen das Spiel schützen. Und da sage ich Bochum: Verdammte Axt, spielt doch einfach weiter. Wir hätten auch den Torwart rausgenommen und zehn gegen neun weitergespielt. Aber wir dürfen doch nicht zulassen, dass Aktionen von einzelnen Idioten auf den Rängen dazu führen, dass wir unser Spiel unterbrechen und abbrechen. Dass was Herr Nachreiner will, ist ein vollkommen falsches Instrument, um dem zu begegnen. Er sollte sich überlegen, ob nach so vielen Jahren verfehlter Politik, die Vereine werden permanent sanktioniert, ohne dass sich etwas ändert. Es kann nicht das richtige Urteil sein, weil es massiv in den Wettbewerb einschreitet. Es könnte einer absteigen, der es sportlich gar nicht verdient hat. Nur weil Bochum sich dazu entschieden hat, diesen Vorfall, der inakzeptabel ist, wir haben den Täter sofort gestellt und bestraft, nutzt, um sich einen sportlichen Vorteil zu verschaffen. Das empfinde ich als einen unfairen Skandal."


… zu den Verfahren: "Wenn wir die Verfahren im Fußball nicht trennen, werden wir permanent abgebrochene Spiele erleben. Ob es Tennisbälle, Feuerzeuge oder Rauch sind, wir müssen den Sport und den Fußball schützen. Da soll sich Bochum an die Nase fassen, da haben sie nicht fair gespielt. Ich unterstelle niemandem, dass er irgendwas vorgespielt hat, darum geht es mir nicht. Selbst wenn er beeinträchtigt gewesen wäre, die Jungs haben sich geeinigt und gesagt, dass wir zu Ende spielen. Oft sind die Spieler und Schiedsrichter selbst schlauer als die Funktionäre in Frankfurt.

… zu den Betroffenen: "Die Bundesligisten, die davon betroffen sind, haben sich bei mir gemeldet, und gefragt, ob sie als Nebenkläger auftreten können. Das ist ein riesengroßer und völlig unnötiger Eingriff. Und es ist falsch entschieden worden. Wenn Herr Petersen wirklich einen Fehler gemacht hat, das glaube ich aber nicht, dann muss das Spiel wiederholt werden."

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