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Nach Sieg am grünen Tisch - Ex-Schiri Gräfe greift Sportgericht an

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VfL Bochum: Nach Sieg am grünen Tisch - Ex-Schiri Gräfe greift Sportgericht an
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Der Feuerzeugwurf von Berlin erhitzt weiter die Gemüter. Ein Ex-Schiedsrichter stellt die Entscheidung des DFB-Sportgerichtes infrage.

Manuel Gräfe gibt keine Ruhe. Bereits im Dezember, einen Tag nach dem Spiel des 1. FC Union Berlin gegen den VfL Bochum, hatte sich der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter auf der Plattform X zu den Vorkommnissen beim Spiel geäußert. Patrick Drewes, Torhüter des VfL Bochum, war im Stadion An der Alten Försterei mit einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden. Gräfe hatte Drewes danach ein „Schmierentheater“ unterstellt.

Er schrieb seinerzeit, dass bei Drewes „kein Hämatom, keine Hautverletzung, keine Schramme“ zu sehen gewesen sei. Gräfe befeuerte damit öffentlich den Verdacht, dass Drewes mit einer Schauspieleinlage für den nachträglichen Sieg seiner Mannschaft am grünen Tisch sorgen wolle. Nun, da das DFB-Sportgericht am Donnerstag ein offizielles Urteil gefällt und das Spiel mit 2:0 für den VfL Bochum gewertet hatte, legte Gräfe erneut auf X nach.

„Vor Gericht ist wie auf hoher See...“, schrieb er vielsagend. Er spielte damit auf das Sprichwort „Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand“ an. Das unterstellt, dass die Entscheidung eines Prozesses immer von Zufall und Willkür geprägt ist.

Offiziell ist die Partie nun auf einen 2:0-Erfolg für den VfL Bochum umgewertet worden. Stephan Oberholz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, begründete die Urteilsfindung so: „Wir sind uns bewusst, dass eine Umkehrung des Spielergebnisses das letzte Mittel sein muss. Die Umstände haben aber kaum andere Möglichkeiten zugelassen, der VfL Bochum ist unverschuldet geschwächt worden durch das Fehlverhalten eines Anhängers von Union Berlin. Wir gehen in der Nachbetrachtung davon aus, dass ein Spielabbruch erforderlich gewesen wäre.“

Union Berlin kündigt Berufung vor dem DFB-Bundesgericht an

Die Berliner kündigten an, vor das DFB-Bundesgericht ziehen, um dort Berufung gegen das Urteil einzulegen. In einer Mitteilung der Unioner äußerte sich Präsident Dirk Zingler. Er griff sowohl den VfL Bochum, als auch den Fußballverband an.

„Es ist schon schlimm genug, dass Personen bei Konzerten oder Sportveranstaltungen immer wieder Gegenstände auf Bühnen, in Innenräume oder auf den Rasen werfen“, sagte er. „Leider ist das durch keinen Veranstalter zu verhindern. Umso wichtiger ist es, diese Personen zu identifizieren, aus der Veranstaltung zu entfernen und mit der höchstmöglichen Strafe zu belegen, um potenzielle Nachahmer davon abzuhalten.“

Union-Präsident Zingler greift den DFB und den VfL Bochum an Viel schlimmer sei es jedoch, wenn jemand versuche, sich aus diesen für keinen Veranstalter zu verhindernden Ereignissen einen Vorteil zu verschaffen. „Insbesondere dann, wenn auch unbeteiligte Dritte dadurch erheblich benachteiligt werden. Das ist hier der Fall: Der eigentliche unsportliche Skandal hat nach dem Ereignis auf dem Rasen und heute vor Gericht stattgefunden. Wir werden daher alle uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel ausschöpfen und gegen das heutige Urteil vorgehen.“

Dieses Urteil schade dem Fußball enorm, werd das nicht zu akzeptierende Werfen von Gegenständen aber nicht verhindern. „Vielmehr setzen wir uns der Gefahr aus, dass in Zukunft nicht die sportlichen Leistungen der Mannschaften entscheiden, wie ein Spiel ausgeht, sondern mögliche Schmähungen, Beleidigungen, Rauch oder eben der Wurf eines Gegenstandes.“

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