Es hätte ein besonderes Spiel für Keven Schlotterbeck werden sollen. Dass der VfL Bochum ihn im Sommer gerne behalten hätte, ist kein Geheimnis, doch finanziell reichte es einfach nicht. Der 27 Jahre alte Innenverteidiger kehrte nach eineinhalb Jahren Leihe zu seinem Stammverein SC Freiburg zurück und wurde für rund 2,5 Millionen Euro an den FC Augsburg weiterverkauft.
Mit dem hätte er am Samstag eigentlich den VfL Bochum in der heimischen Arena empfangen sollen. Doch weil Schlotterbeck beim 0:3 gegen den FC Bayern München Gelb-Rot gesehen hatte, musste das Wiedersehen ausfallen. Im DAZN-Halbzeitinterview war er dafür zu Gast und machte seinem Ex-Klub Mut. „Ich glaube man hat in den vergangenen zwei Wochen gesehen, was sie unter Hecking gelernt haben. Die Punkte lassen sie hier, aber dann stehen wichtige Wochen und spannende Spiele an. Ich bin davon überzeugt, dass sie es mit dem ganzen Verein und den Fans im Rücken packen werden.“
Für den Moment hatte er Recht mit seiner Prognose, lagen die Bochumer doch durch einen von Philipp Tietz verwandelten Foulelfmeter zurück (38.). Zuvor hatte Philipp Hofmann Alexis Claude-Maurice im Strafraum gefoult. „Ich habe ihm ins Gesicht geschaut. das ist sehr unglücklich, er geht zum Ball und trifft Alexis“, sagte Schlotterbeck in Richtung Hofmann.
Tietz schnappte sich die Kugel, verlud Drewes und traf vor der Heimkurve ins linke Eck. Danach jubelte er emotional, schrie förmlich die Belastung der vergangenen Wochen heraus. „Er ist ein sehr emotionaler Spieler. Als Stürmer soll er natürlich treffen“, sate Schlotterbeck. Zuletzt hatte Tietz das Anfang November beim 1:1 in Wolfsburg getan.
Wenn Augsburg dann fertig ist, stehen zum Abendspiel Borussia Dortmund und der FC Bayern München in den Startlöchern. „Über die letzten Jahre gesehen waren es die zwei besten Mannschaften. Leverkusen ist jetzt dazugekommen. Auf dieses Spiel kann sich ganz Deutschland freuen“, sagte Schlotterbeck.
Seinen Bruder Nico, der beim BVB in der Innenverteidigung starten dürfte, habe er im Vorfeld „weitgehend in Ruhe gelassen“. Nichtsdestotrotz drücke er natürlich dem BVB die Daumen. „Sie spielen wieder vor 80.000 Fans und haben zuletzt ihre Heimstärke bewiesen. Bayern ist kein leichter Gegner, sie spielen eine unfassbare Saison. Es wird eine harte Aufgabe.“ Sein Tipp? 3:2 für Borussia Dortmund.