Atakan Karazor vom VfB Stuttgart ist kurz nach seiner Entscheidung gegen die DFB-Elf erstmals für die türkische Fußball-Nationalmannschaft nominiert worden. Der Kapitän des Bundesligisten steht im Aufgebot für die Spiele in der Nations League gegen Montenegro (11. Oktober) und drei Tage später gegen Island. Der in Essen geborene 27 Jahre alte Mittelfeldspieler besitzt die deutsche und die türkische Staatsangehörigkeit.
Zuletzt hatte Karazor als Reaktion auf einen Bericht des Senders Sky erklärt, dass er noch etwas warten müsse, ehe er sich ausführlicher äußern könne. Er wolle „noch mal erwähnen, dass es eine ganz klar sportliche Sache ist“, erklärte der Bundesliga-Profi, der seine Jugend beim ETB Schwarz-Weiß Essen und beim VfL Bochum verbracht hat, dazu.
Er höre immer wieder von einer „Herzensangelegenheit“, es handele sich aber um eine „rein sportliche“ Entscheidung. Auf seinem Instagram-Account teilte er nun kommentarlos das Aufgebot für die Nations-League-Spiele der türkischen Nationalmannschaft.
„Ich kann seiner Argumentation folgen. Er sieht für sich da einfach größere Chancen, zu spielen“, sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß zur Nominierung für die Türkei. „Für Ata freut es mich riesig, weil er über einen langen Zeitraum gute Leistungen bringt“, erklärte der Coach.
Der Mittelfeldspieler, seit dieser Saison Kapitän der Schwaben, habe beim VfB Stuttgart eine „sehr zentrale Rolle eingenommen“. Karazor habe „extrem mitgeholfen“, dass sich der VfB so positiv entwickelt habe.
Karazor hatte erst im Sommer seinen Vertrag bei den Schwaben bis 2028 verlängert. Der Mittelfeldspieler betritt seit seiner Ankunft 2019 bislang 149 Pflichtspiele für den, erzielte drei Tore und bereitete acht Treffer vor.
Karazor soll mit Angelo Stiller eine Konstante im zentralen Mittelfeld bleiben - was bisher auch der Fall ist. Ansonsten musste der VfB einige Abgänge verkraften. Die Innenverteidiger Waldemar Anton (jetzt Borussia Dortmund) und Hiroki Ito (jetzt FC Bayern München) sind zur direkten Konkurrenz abgewandert. Auch Top-Stürmer Serhou Guirassy trägt jetzt das Trikot des BVB.
Dafür hat der VfB den in der vergangenen Saison ausgeliehenen Deniz Undav fest verpflichtet. Gleiches gilt für Ermedin Demirovic, der als Guirassy-Nachfolger vom FC Augsburg gekommen ist. In der Innenverteidigung soll Jeff Chabot, Neuzugang vom 1. FC Köln, dabei helfen, die Löcher zu stopfen.