Kurz nach der Bekanntgabe, dass Heiko Butscher den VfL Bochum in den verbleibenden sechs Bundesliga-Partien der laufenden Saison betreuen wird und zum Klassenerhalt führen soll, versammelten sich der Trainer, Hans-Peter Villis (Vorstandsvorsitzender), Patrick Fabian (Geschäftsführer Sport) und Marc Lettau (Sportdirektor) zu einer Pressekonferenz, in der noch einmal auf die turbulenten letzten Tage zurückgeschaut wurde.
Fabian betonte erneut, dass den Verantwortlichen die Trennung von Thomas Letsch "alles andere als leichtgefallen" sei und erklärte, dass man mit den Eindrücken aus der bitteren 1:2-Niederlage in Köln zu dem Entschluss gekommen sei, "die Situation gründlich erörtern, in alle Richtungen blicken und ergebnisoffen zu diskutieren" zu müssen. "Wir waren natürlich auch mit Thomas selber, mit einzelnen Spielern und untereinander im Austausch und haben uns dann dazu entschieden, dass wir nicht mehr der Überzeugung waren, es in dieser Konstellation schaffen zu können."
Dieser Entschluss sei dann an das Präsidium herangetragen worden, wie Villis erklärte. "Die sportliche Führung hat uns als Präsidium den Vorschlag gemacht, dass wir einen neuen Impuls brauchen und dem sind wir einheitlich gefolgt."
Am Montag habe man die Entscheidung an Letsch herangetragen und sei im Laufe des Tages in den Austausch mit Butscher gegangen.
Über die Entscheidung, Heiko Butscher einzustellen, zeigte sich der Vorstandsvorsitzende sehr erfreut. "Wir haben eine super Wahl getroffen", erklärte Villis, der dem Ex-Profi nicht nur "die VfL-Bochum-DNA", sondern auch "Expertise und Tiefgang" attestierte. Fabian fügte an, dass man zum Fazit gelangt sei, dass die Wahrscheinlichkeit "den Turnaround zu schaffen" mit einem neuen Impuls an der Seitenlinie größer ist. Die Entscheidung für Butscher sei dann "aus voller Überzeugung" gefallen.
Ebenso überzeugt sei man auch noch Ende November von der Vertragsverlängerung mit Letsch gewesen, "auch in einer Situation, in der es ergebnistechnisch nicht optimal lief. Danach haben wir gut performt und Ergebnisse geholt." Anschließend sei jedoch "eine Dynamik reingekommen" in der nicht mehr viel zusammenlief. So sei die Trennung nun "alternativlos" gewesen.
Nach dem Saisonende "ist das Ergebnis offen"
Butschers Job als Cheftrainer der Profis ist dabei zunächst "auf die sechs Spiele, möglicherweise plus zwei, ausgelegt", erklärte Fabian, fügte aber an: "Dann werden wir weitersehen." Zunächst wolle man den Fokus auf die kommenden Aufgaben legen. "Dann ist das Ergebnis offen. Die Chance ist da, etwas Positives zu schaffen, natürlich auch für Heiko persönlich." Zu "gegebener Zeit" solle es dann zu einem Austausch kommen, wenngleich man natürlich mit Blick auf Trainer-Alternativen ab Sommer nicht "im Nebel herumstochern" will. "Man führt sowieso über das ganze Jahr Gespräche, um sich einen Überblick zu verschaffen".
Zunächst geht der Fokus aber voll und ganz auf den Saisonendspurt, angefangen mit dem Heimspiel gegen Heidenheim am Samstag (15.30 Uhr). Das Präsidium um Villis hat für die letzten Wochen einen klaren Wunsch: "Für mich und meine Kollegen im Präsidium ist ganz entscheidend: Wir müssen jetzt zusammenhalten im Verein. Das haben wir letztes Jahr gezeigt und es so geschafft, in der Liga zu bleiben." Entsprechend wolle man nun "noch enger zusammenstehen in den letzten sechs Spielen und die Klasse halten".