Das 0:2 bei Union Berlin war vermutlich die eine Niederlage zu viel. Der 1. FC Köln und Trainer Steffen Baumgart haben sich am Donnerstag getrennt. Das machte der Verein am Nachmittag offiziell.
Zehn Tore, zehn Punkte. Diese desaströse Bilanz nach 16 Spielen muss Baumgart verantworten. Wohlwissend, dass Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller mit seiner Sommer-Personalpolitik maßgeblich mitgewirkt hat, dass Köln da steht, wo sie bisher stehen.
Es gab kaum Geld für Transfers, die Spieler, die geholt wurden, entpuppten sich fast alle als bisherige Fehleinkäufe. Baumgart versuchte dem Qualitäts-Verlust, immerhin verlor Köln im Sommer die Leitwölfe Jonas Hector und Ellyes Skhiri, entgegenzuwirken.
Doch es half alles nichts, auch der Erfolgstrainer der letzten Jahre schien zuletzt mit seinem Latein am Ende zu sein. Was er versuchte, das ging nicht auf. Daher soll man sich im Klub nun über eine Trennung im Winter einig geworden sein.
Bereits direkt nach dem 0:2 in Berlin, wo dem Gastgeber eine äußerst mäßige Leistung reichte, um den FC zu besiegen, hatte Baumgart mit seinem Interview nach dem Spiel aufhorchen lassen. Er sagte: "Es ist klar, in der Situation, in der wir sind, dass wir alles hinterfragen, auch den Trainer. Es geht nicht um meine Person, sondern es geht um die Gesamtheit und die sieht für uns nicht gut aus“, sagte der 51-Jährige nach dem 0:2 in der Fußball-Bundesliga bei seinem Ex-Klub 1. FC Union Berlin.
Nach Enrico Maaßen (FC Augsburg), Bo Svensson (FSV Mainz) und Urs Fischer (Union Berlin) wäre Baumgart der vierte Trainer in der laufenden Spielzeit, der vorzeitig gehen muss.
Köln steht in der Winterpause auf dem 17. Platz, nur aufgrund der Schwäche vieler anderer Klubs ist die Rettung noch möglich. Ähnlich schlecht war der FC in der letzten Abstiegssaison 2017/18. Damals lagen die Kölner nach 16 Partien mit nur drei Zählern schon fernab von der Musik - damals gab es aus den ersten 16 Spielen drei Remis und 13 Niederlagen, nachdem man sich zuvor noch für die Europa League qualifiziert hatte.