Mehrere Kamera-Teams, unzählige Fotografen, dazu weit über 500 Fans sorgten für einen Andrang, der wohl höchstens noch von einem Trainerwechsel getoppt werden könnte.
„Ich bin froh und glücklich hier zu sein“, offenbarte der Stürmer wenig später im kleinen, aber vollen Presseraum am Dortmunder Trainingsgelände in Brackel, und wirkte dabei sichtlich berührt vom großen Interesse an seiner Person. Von Allüren oder Arroganz, die ihm während seines Engagements beim HSV häufig vorgeworfen wurde, war wenig zu spüren. Stattdessen versicherte der frühere Bremer glaubhaft: „Bei meiner Ankunft hatte ich eine Gänsehaut.“
Schon im Sommer, als feststand, dass Jürgen Klopp den Trainerposten beim Revierclub übernimmt, gab es Kontakt zwischen den beiden früheren Mainzer. Zidan: „Ich habe ihm aus dem Urlaub eine SMS geschickt und viel Glück gewünscht.“ Den Glückwünschen folgten lose Gespräche, in denen auch über einen Wechsel des Klopp’schen „Ziehsohns“ zum BVB gesprochen wurde: „Als mein Berater mir davon erzählt hat, habe ich meiner Familie in Ägypten gesagt, für mich für zu beten, damit ich nach Dortmund gehen kann.“
Offenbar besitzen die Zidans einen kurzen Draht nach oben, denn letztlich ging der Traum schneller in Erfüllung als man erwarten konnte. Nur zwei Tage dauerten die Verhandlungen zwischen den Borussen, angeführt von Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, und dem Hamburger SV. Von wem das Engagement ausging, daran ließ Klopp keinen Zweifel: „Dieser ganze Wechsel ging nicht mal im Ansatz von uns aus. Wir haben uns nur der Situation gestellt, und haben versucht, das Beste daraus zu machen. Ganz ehrlich, ich glaube, dass die Entscheidung, wie sie letztlich gefallen ist, für uns eine Menge Potenzial besitzt.“
Welches Potenzial, darüber kann man vielleicht schon am kommenden Samstagabend genauere Aussagen machen. Auch wenn der BVB-Coach klarstellt: „Bei Entscheidungen ist es immer so, dass man die tatsächlich Qualität erst nach einigen Wochen, Monaten, Jahren erkennen kann.“ Trotzdem braucht man nicht viel Fantasie, um darauf zu wetten, dass im Bundesliga-Duell gegen Bayern München nicht der zuletzt äußerst glücklose Diego Klimowicz, sondern eben Zidan neben Nelson Valdez auflaufen wird. Dass er gegen die Münchener treffen kann, bewies Zidan bereits in der Vergangenheit: „Gegen sie habe ich schon drei Tore geschossen, vielleicht kommen am Samstag ja ein oder zwei dazu.“ Der Dortmunder Anhang dürfte nichts dagegen haben.