9.15 Uhr geht seine Maschine nach Köln/Bonn, die anderen Kollegen und ich müssen noch zwei Tage durchhalten. Einen Lagerkoller haben wir noch nicht, aber es hilft, ein Ende des Aufenthalts in Stegersbach in Sichtweite zu haben. Ja, ich weiß, einige S04-Fans opfern ihren Urlaub, um nahe bei ihrer Mannschaft zu sein, aber ich gebe gerne und offen zu, dass es für mich spannendere Dinge gibt als ein Trainingslager.
Heute Nachmittag hat die Truppe zum ersten Mal trainingsfrei. Nachdem Coach Fred Rutten die Jungs in den vergangenen Tagen ganz schön lang gemacht hat, ist das für sie eine willkommene Ruhepause. Der Holländer verzichtet aufgrund des harten Programms und des relativ kurzen Aufenthalts hier vor Ort auf eine so genannte teambildende Maßnahme. Rutten hält von Aktionen wie Rafting oder Kartfahren, was sein Vorgänger Mirko Slomka in den vergangenen Jahren in Bad Radkersburg veranstaltete, ohnehin nicht so viel. Er meint nicht zu Unrecht, dass Teambuilding ein Prozess ist, der sich in vielen kleinen Dingen entwickelt und eben nicht, „wenn man gemeinsam einen Berg hinauffährt“, so wie er es ausdrückt.
Im 3000 Einwohner zählenden Nest Stegersbach ist nicht viel los, die meisten Leute kommen hierhin, um in einem der Vier- bis Fünfsterne-Hotels einen Golf- und/oder Wellness-Urlaub zu verbringen. Heute Abend soll allerdings im „P2“, der einzigen Disco im Ort, eine House-Party steigen. Ich bin mal gespannt, ob ich da Kevin Kuranyi treffe. Falls ja, wird es natürlich an dieser Stelle zuerst stehen.
Bis morgen, Heiko Buschmann