Thomas Reis ist der neue Coach des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. Am Donnerstag betrat er um 9:35 Uhr das erste Mal das Podium der Knappen, um auf der Pressekonferenz zu schildern, wie er den S04 vor dem erneuten Abstieg bewahren will.
Mit dem VfL Bochum ist ihm dies zuletzt gelungen, obwohl der VfL als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt wurde. Jetzt soll er diese Mission in Gelsenkirchen wiederholen.
Doch bevor Reis sich äußerte, übernahm Sportvorstand Peter Knäbel das Wort. Er betonte: "Die letzten Tage waren bewegt und wichtig für Schalke. Bei der Vorstellung von Rouven Schröder vor 18 Monaten sagte ich, dass es ein wichtiger Tag für Schalke sei. Heute ist auch ein wichtiger Tag für Schalke."
Knäbel nahm dabei zunächst den zuletzt zurückgetretenen Sportdirektor Rouven Schröder in Schutz, in dem er einen Freund gefunden habe. In einem flammenden Plädoyer betonte er: "Wenn es um Rouven Schröder geht, dann geht es vor allem darum, den Menschen und seine Entscheidung zu akzeptieren. Es gilt ein großer Dank an Rouven Schröder. Danke für 18 hochintensive Monate. In diesem Geschäft Fußball gibt es wenig wahre Freunde, das habe ich gelernt. Jetzt ist einer dazugekommen. Ich habe einen Freund gefunden."
Und dann war es Knäbel wichtig zu betonen, dass trotz des Rücktritts von Schröder "am Mittwoch kein Chaostag auf Schalke war." Sein Zusatz: "Den Gremien gilt ein großer Dank, der gestrige Tag war ein Zeichen, dass Schalke stabil und handlungsfähig ist. Auch dank der guten Vorbereitung von Rouven Schröder können wir heute den Trainer präsentieren, den wir über eine längere Wegstrecke ausgesucht haben."
Mut zum Risiko gehört, das Risiko kann ich einschätzen
Thomas Reis
Dann gab er einen Einblick, dass Reis sich tatsächlich finanziell an dem Deal beteiligt habe. Schließlich stand er noch bis zum 30. Juni 2023 beim VfL unter Vertrag, die Schalker mussten eine Ablöse zahlen. Knäbel in Richtung Reis: "Danke auch für die finanzielle Beteiligung an dem Auflösungsvertrag mit dem VfL Bochum. Danke auch an den VfL, der geholfen hat, dass wir das schnell über die Bühne bekommen haben."
Somit kann Reis, der über die Gedanken von Schröder, seinen Posten zur Verfügung zu stellen, informiert war, nun loslegen. Und er ist heiß auf die neue Aufgabe: "Ich bin froh, dass es nach turbulenten Tagen geklappt hat, dass ich meinem Beruf wieder nachgehen kann. Nach der Beurlaubung in Bochum war es nicht so einfach, jetzt darf ich wieder raus und an etwas Besonderem arbeiten."
Wobei er weiß, dass es leichtere Übernahmen gibt. "Mut zum Risiko gehört dazu, das Risiko kann ich einschätzen. Du hast ein tolles Stadion, ein tolles Publikum, einen tollen Verein. Die Aufgabe wird nicht leicht, aber das macht es auch interessant. Ich fühl mich sauwohl im Ruhrgebiet, ich habe auch bewiesen, dass ich hierhin passe."
Am Donnerstag wird er nun seine erste Einheit leiten, wie er die angeht, verriet Reis: "Ich werde erstmal vor der Mannschaft sprechen. Auch die Spieler lesen es immer wieder, dass sie nicht bundesligatauglich sind. Sie können selber dafür sorgen, dass das widerlegt wird. Ich muss jetzt versuchen, in die Köpfe der Spieler zu kommen. In Berlin hat die Mannschaft einen Anfang gemacht, daran müssen wir ansetzen, um am Sonntag gegen Freiburg zu punkten."