Gerade erst betitelte sich der Bundesligist 1. FC Köln auf der Mitgliederversammlung selbst als finanzwirtschaftlicher Sanierungsfall. Da kommt die Geldstrafe, die es für die Fanausschreitungen im Rahmen des Conference-League-Spiels bei OGC Nizza (1:1) gab, so gar nicht in den Kram der Kölner.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) brummte dem FC eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro auf. Zudem darf der Klub bei den kommenden beiden Partien in der Fremde (Partizan Belgrad, 1. FC Slovacko) keine Tickets an die eigenen Fans verkaufen. Nizza muss zudem sein nächstes Heimspiel hinter verschlossenen Türen austragen. Beim nächsten Auswärtsspiel beim 1. FC Slovacko darf Nizza zudem keine Tickets an seine Anhänger verkaufen.
Beim ersten internationalen Auswärtsspiel der Kölner seit mehreren Jahren kam es im Stadion in Nizza zu heftigen Ausschreitungen. 32 Personen wurden verletzt. Vier Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden, ein Zuschauer war zwischenzeitlich im kritischen Zustand, nachdem er aus dem Oberrang stürzte. Der für 18.45 Uhr geplante Anpfiff des Spiels musste damals um knapp eine Stunde verschoben werden, lange war nicht klar, ob die Partie überhaupt angepfiffen werden konnte.
Die Aufarbeitung der Vorfälle dauert noch an, der FC ist bemüht, die Randalierer ausfindig zu machen. Doch um eine Strafe kam der Traditionsverein natürlich nicht herum.
Köln befindet sich aber in guter Gesellschaft. Denn auch gegen Eintracht Frankfurt wurde nach den Krawallen beim 1:0 bei Olympique Marseille eine Strafe verhängt. Es gab eine Auswärtssperre für das nächste Gastspiel der Hessen sowie eine Teilsperre für mindestens 1000 Zuschauerplätze beim nächsten Heimspiel, beide Strafen wurden aber für ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt. Zudem muss die Eintracht eine Geldstrafe von insgesamt 45.000 Euro zahlen und die Schäden, die die eigenen Fans im Stadion in Marseille angerichtet haben, erstatten.