Gegen den belgischen Vizemeister Royale Union Saint-Gilloise verlor der Fußball-Bundesligist vor 21.512 frenetischen Zuschauern 0:1 (0:1). Aus dem ersten Europacup-Auftritt in dem mehr als 100 Jahre alten Stadion wurde nicht zuletzt auch durch einen Platzverweis für Sven Michel (90.+5) ein unerwarteter Stimmungsdämpfer.
Fünf Tage nach dem 1:1 gegen den deutschen Meister Bayern München taten sich die in der Bundesliga noch ungeschlagenen Eisernen gegen den gut sortierten Außenseiter lange schwer. Senne Lynen (39.) schoss Saint-Gilloise zum Sieg. Union agierte trotz der Dauer-Unterstützung von den Rängen über weite Strecken viel zu harmlos.
„Ich spüre wie alle den Stolz, dass wir es hierhin geschafft haben: Fußball und Heimat gehören zusammen“, hatte Präsident Dirk Zingler zuvor bei RTL+ gesagt. Sportlich warnte Christopher Trimmel trotz der vermeintlich machbaren Gruppe mit Sporting Braga und Malmö FF als weiteren Gegnern vor einer möglichen „bösen Überraschung“.
Entsprechend engagiert legten die Platzherren los. Doch die langen Bälle in die Spitze stellten die Gäste um den Ex-Mainzer Jose Rodriguez nur selten vor größere Probleme.
Erstmals gefährlich wurde es nach 18 Minuten, als ein Schuss von Kevin Behrens abgefälscht wurde. Auf dem nassen Rasen tat sich Union schwer - und wurde von effizienten Gästen bestraft: Lynen verwandelte einen Konter eiskalt zum schmeichelhaften 0:1.
Nach der Pause spielten zunächst nur die Belgier. Als Union-Keeper Frederik Rönnow eine Flanke unterlief, fehlte nicht viel zum 0:2. Die Gastgeber verarbeiteten den Rückstand nur langsam, Behrens zielte zu ungenau (56.).
Spielerische Lösungen fand Union nur selten und versuchte es stattdessen häufig mit der Brechstange. Saint-Gilloise stand tief und verteidigte leidenschaftlich.