Die Sommerpause sei nach der turbulenten Saison dringend nötig gewesen, sagte Thomas Reis, nachdem seine Mannschaft vor rund 200 Fans den Trainingsauftakt über die Bühne gebracht hatte. „Seit ich beim VfL Bochum im Profigeschäft bin, ist jede Saison etwas anders verlaufen. In der vergangenen Spielzeit hatten wir etwa nur eine sehr kurze Winterpause.“
Reis selbst hatte sich auf den Seychellen entspannt, ehe er eine doch stark dezimierte Truppe zum offiziellen Saisonstart einberufen hatte. Es fehlten etwa Neuzugang Kevin Stöger und Simon Zoller. „Beide hatten leichte gesundheitliche Probleme, sodass wir da kein Risiko eingehen wollten“, erläuterte Reis. Die Nationalspieler, wie etwa Armel Bella Kotchap, weilen noch im Urlaub. Auch Sebastian Polter war nicht vor Ort. Er steht unmittelbar vor einem Wechsel zu Revier-Rivale FC Schalke 04. „Wir wollen uns in der ersten Woche eine gewisse Grundsubstanz aneignen, ohne zu überpacen“, erklärte der VfL-Trainer seinen Plan.
Asano kommt später dazu
Stöger und Zoller sollen im Laufe der Woche einsteigen und zunächst individuell trainieren. Die Nationalspieler sollen dann am kommenden Montag dazustoßen. „Takuma Asano ist wird etwas später dazukommen“, sagte Reis. Der Japaner hatte weniger Urlaub als die anderen Länderspielreisenden und soll dann am Donnerstag, 30. Juni, zur Mannschaft kommen. Neuzugang Jacek Goralski soll gar erst am Montag, 4. Juli, einsteigen.
Die etwas versetzten Ankünfte seiner Spieler erschweren es Reis, früh Abläufe und Taktiken einzustudieren. Sorgen mache ihm das jedoch keine. „Die etablierte Achse aus etwa Danilo Soares, Cristian Gamboa, Manuel Riemann oder Anthony Losilla ist ja trotzdem da. Die kennen die Abläufe. Mit Philip Hofmann werden wir das Pressing einstudieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Abläufe bis zum DFB-Pokalspiel in Berlin drin sein werden“, sagte der 48-Jährige.
Klassenerhalt: Ausgangslage noch schwerer als in der Aufstiegssaison
Klar ist jedoch schon, dass der VfL auch in seinem zweiten Bundesliga-Jahr nach dem Aufstieg um den Klassenerhalt spielen wird. „Wir werden alles dafür tun müssen, um in der Liga zu bleiben. Wir werden, mit Blick auf den Etat, diesmal nicht als Vorletzter, sondern noch einen Schritt weiter unten in die Saison gehen. Mit den Aufsteigern kommen große Namen zurück. Es ist schwer, drei Kandidaten zu nennen, die am Ende unten drin stehen werden“, sagte Reis.
Der Zusammenhalt, sowohl in der Mannschaft als auch mit den Fans, wird also wieder essenziell sein. Dass rund 200 von ihnen an einem Werktag um elf Uhr zum Trainingsauftakt kamen, freute Reis sehr. „Die Mannschaft hat in den vergangenen zwei Jahren Tolles geleistet. Ich denke, dass auch in diesem Jahr wieder eine gewisse Euphorie da ist. Wir werden auch in der kommenden Saison wieder versuchen, etwas unmögliches zu erreichen.“