Für den FSV Mainz 05 läuft es in der laufenden Bundesligasaison bisher überraschend gut. Nach 15 Spieltagen stehen die 05er auf einem respektablen achten Tabellenplatz. Für Ex-BVB-Trainer Thomas Doll ist der Erfolg auf eine Person im Hintergrund zurückzuführen: Ex-Schalke-Manager Christian Heidel.
"Bo Svensson als Trainer zu installieren, war ein Glücksgriff, genau wie Thomas Tuchel und Jürgen Klopp," schwärmte Doll im Sport1-Doppelpass von Christian Heidels Fähigkeiten, Trainer-Talente zu entdecken. Damit vergleicht Doll den FSV-Trainer Svensson immerhin mit den wohl aktuell erfolgreichsten deutschen Trainern. “Er kann begeistern, motivieren, ist sehr authentisch und die Spieler folgen ihm.”
Wenn es um Trainer geht, ist er ein Künstler, ein Zauberer. Wenn es darum geht, eine Mannschaft zusammen zu kaufen, ist es schwierig für ihn.
Philipp Selldorf, Süddeutsche Zeitung, über Heidel
Ex-Bundesligatrainer Doll gefällt an der Auswahl vor allem, dass es Heidel nicht nur um die Fußball-Expertise gehe. “Also nicht nur, dass ein Trainer eine gewisse Fachkenntnis hat als Fußball-Lehrer, sondern auch die Art und Weise, wie er mit Menschen umgeht.” Dem pflichtet der Ex-05er und heutige Vereinsbotschafter Nico Bungert bei. Mit dieser Art habe Heidel im letzten Jahr den Verein quasi gerettet, als es in der vergangenen Saison einen Spieleraufstand und Streik-ähnliche Verhältnisse beim FSV gegeben hat. “Das war ein absoluter Tiefpunkt vom ganzen Verein.” Keiner in der Organisation habe so richtig gewusst, wie es weitergehe. “Und da gab’s eigentlich nur eine Person, die man um Hilfe bitten konnte und das ist Christian Heidel.”
Damals kehrte Heidel von einem missglückten Engagement vom FC Schalke 04 zurück. Doch auch bei den Königsblauen habe er ein Gespür für Trainer gehabt, wie Philipp Selldorf von der Süddeutschen Zeitung einwirft. “Da hat er einen Trainer installiert, an den keiner gedacht hat und der sofort passt”, verweist Selldorf auf den Ex-Schalke- und neuen RB Leipzig-Trainer Domenico Tedesco. “Wenn es um Trainer geht, ist er ein Künstler, ein Zauberer. Wenn es darum geht, eine Mannschaft zusammen zu kaufen, ist es schwierig für ihn”, ist sich die Doppelpass-Runde einig, warum es auf Schalke nicht so gut gelaufen ist.